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Pontiller im Tiroler Kunstpavillon

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Professor Hans Pontiller zählt heute zu den angesehensten und vielseitigsten älteren Bildhauern Tirols. Die derzeitige Ausstellung im Tiroler Kunstpavillon ist eine Ueberraschung selbst für die Freunde des Künstlers, die zunächst die eine oder andere schon bekannte Arbeit von Pontillers Hand im Ausstellungsraum zu sehen erwarteten, hier jedoch ausschließlich in den allerletzten Jahren entstandene Skulpturen vorfinden.

Da ist die „Große Pieta“ in Zirbenholz oder der große „Schmerzensmann“ in gleichem Material. Beide Werke, farbig gefaßt, sind herb und tief religiös. Auch die „Kleine Pieta“, der „Gute Hirte“ und da mächtige Kreuz in Eiche stammen aus jüngster Zeit. Besonders vergeistigt, schlank und fast unirdisch, ist die Skizze zu einem Bischof für Bronze. Der eminente Sinn für die ureigenste Aufgabe des Bildhauers, die Plastizität und Geschlossenheit der Komposition, ist bei all diesen Werken geblieben, aber hinzugekommen ist eine neue Straffheit und Bescbwingtheit der Form.

Auch die Aktfiguren, wie die „Salome“ oder eine sehr bewegte „Ballettänzerin“, eine Reiterdarstellung oder die „Europa“, alle in Gips für Ausführung in Brcnze bestimmt, nehmen im Sinn für Volumen und melodischen Reiz der LImrißlinie an dem. neuen. Frühling des Künstlers teil.

Eine besondere Erwähnung gebührt auch der aus-gezeicheten Porträtkunst des Bildhauers. Sieben Bildnisköpfe der letzten Zeit sind in der Ausstellung zu sehen, und auch in ihnen vereint ich in den offenen und markanten Gesiebtem das Gefühl für plastisches Volumen mit dem Ernst der psychologischen Durchdringung.

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