Reliefs am Samt und Seide restauriert
Das Bundesdenkmaiamt zeigt zwei wertvoiie, in seinen Werkstätten instandgesetzte, textiiplastiken aus nachgotischer Zeit.
Das Bundesdenkmaiamt zeigt zwei wertvoiie, in seinen Werkstätten instandgesetzte, textiiplastiken aus nachgotischer Zeit.
El inmal im Jahr wird in der Orangerie des Unteren Bel-Jvederes in Wien (leider immer nur für kurze Zeit) gezeigt, was an mittelalterlichen Kunstobjekten vom Bundesdenkmaiamt restauriert worden ist.
Heuer mischen sich zwei eben im Atelier für textile Restaurie-rangen instandgesetzte nachgotische Textiiplastiken unter die Ex-ponate der Schausammlung: zwei Raritäten, die der Chefrestaurator des Denkmalamtes, Manfred Koller, stark beschädigt, zum Teil sogar in mehrere Stücke zerlegt, in Rumpelkammem gefunden hat.
Eine der beiden Textiiplastiken stammt aus der Wallfahrtskirche St. Wolfgang am Abersee (Wolfgangsee) in Oberösterreich, die zweite aus dem in der Nachkriegszeit verwüsteten Schloß Weitra im Waldviertel. Dieses ist heuer auch Schauplatz der niederösterreichischen Landesausstellung zum Thema „Die Für-stenberger - 800 Jahre Herrschaft und Kultur Mitteleuropa".
Das Wolfgangrelief, das nach der Präsentation in Wien in der neu eingerichteten Schatzkammer im Turm der Wallfahrtskirche St. Wolfgang ausgestellt werden soll, befindet sich in einem Glcisschrein. Es ist reich mit Sei-»de, Gold- und Silberfäden, ja sogar mit in Goldschmiedetechnik gefaßten farbigen Steinen bestickt.
Die Textilplastik aus Schloß Weitra stellt die Kreuzigung Christi auf schwarzem Samtgrand dar. Bis sechs Zentimeter hoch sind die Reliefs, was durch mit Seide umwickelte Drahtkerne und Papier- beziehungsweise PapiermacheefüUungen sowie durch den Wechsel von unterschiedlichem Bestickungsmaterial erzielt wurde. Vorherrschende Farben sind Gold, Silber und Schwarz. Das Zaumzeug der dargestellten Pferde besteht aus Leder, die Fingernägel der Figuren sind aus Hornspänen.
