Lachen über die Einschränkung

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"WeibsBilder" in der Drachengasse: Margit Mezgolich debütiert als Regisseurin und Autorin.

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"WeibsBilder" in der Drachengasse: Margit Mezgolich debütiert als Regisseurin und Autorin.

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Während im Theater in der Drachengasse in Wien derzeit Katharina Stemberger in der Rolle der Mörderin aus Anna Reynolds "Jordan" brilliert, haben sich nebenan im Raum Bar&Co andere "starke Frauen" eingefunden - mit "WeibsBilder oder Sex and Crime in sixteen-twenty-nine", einem humorvollen Ausflug in die finstere Zeit der Hexenprozesse und des Hexenwahns. Die junge Truppe "L.U.S.Theater" (von "Lust und Sinnlichkeit") stellt sich hier erstmals vor, mit den drei "Vollblutkomödiantinnen" - so eine Pressereaktion - Julia Cencig, Petra Strasser, Barbara Horvath auf der Bühne und der Schauspielerin Margit Mezgolich, die als Gründerin der Gruppe auch gleich auf ihr Debüt als Regisseurin und Autorin verweisen darf, dahinter. "Ich habe den Abend der Lust am Theaterspielen gewidmet", umfaßt die frischgebackene freie Theatermacherin ihren Impuls und langgehegten Wunsch, sich diesem Thema, zu dem sie Grausliches fand - nämlich Verhörprotokolle zu dem authentischen Fall der als Hexe angeklagten Barbara Kurzhals aus dem Jahr 1629 -, komödiantisch zu nähern. "Im Lachen kann man mehr annehmen. Manches aus dieser Zeit erscheint uns heute völlig absurd, anderes erschreckend gegenwärtig."

Den collageartigen Abend möchte Margit Mezgolich nicht als Stück bezeichnen. Die in Linz geborene Schauspielerin sieht sich mehr als Gestalterin, die eine "Geschichte von der Einschränkung der Lust, der Lust eine Frau und am Leben zu sein", erzählen will.

Wenn sie selbst auf ihre eigene Geschichte zurückblickt, fällt ihr ein, eigentlich nie etwas anderes als Theater gewollt zu haben. Da war das "Tanztheater Flaps"(1983 bis 1985), das sie mit zwölf Jahren gründete und das es in seiner Blüte zu 42 Ensemblemitgliedern und einem Auftritt im Linzer Ursulinenhof brachte. Danach kam die Ausbildung in der mittlerweile geschlossenen Schauspielschule im Volkstheater. Zahlreiche Engagements folgten, unter anderem am Wiener Volkstheater, am Landestheater Linz und an Gerhard Klingenbergs Renaissancetheater in Berlin. Eine Reihe Regisseure, wie Michael Schottenberg, dessen präzise Art der Personenführung sie schätzt, hinterließ Eindrücke, die sie nun zu nützen weiß. Für die Zukunft ist das Inszenieren eigener Stücke mit der eigenen Truppe jedenfalls eingeplant, denn das nächste Stück liegt bereits in der Schublade.

Bis 7. Februar Fleischmarkt 22, 1010 Wien Karten unter: (01) 513 14-44

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