Einst genügte die Biblia Paupe-rum oder mußte genügen: Wandbilder mit biblischen Szenen ersetzten das dem Christenmenschen untersagte eigene Bibelstudium. Heute fürchtet niemand mehr, Beschäftigung mit den Quellen könnte die Frömmigkeit gefährden. Vielmehr unterstützen Geschichtswissenschaft und Archäologie den am Alten und Neuen Testament Interessierten. Ein herrliches Buch in diesem Sinne, gerade zu Weihnachten jedem ans Herz zu legen: „Herders großer Bibelatlas”. Eine gewaltige Zusammenschau des, wenn man es so sagen darf, nichtbiblischen Wissens zur Bibel.
Dies aber ganz ohne Enge. Das heißt mit großem Bespekt vor allen drei Beligionen, die hier auf engem Baum ihre Wiege hatten. Zwar handelt es sich primär um ein Kartenwerk, welches früheren hebräischen Werken verpflichtet ist und das die historischen Vorgänge im geographischen Baum überaus plastisch und anschaulich überblickbar macht, wobei die Farbgebung sowohl ästhetischen Ansprüchen als auch jenen an die Didaktik und an die Deutlichkeit in hohem Maße entspricht. Die überaus aufwendig hergestellten Karten, von denen viele das Gebiet aus dem Satelliten-Blickwinkel zeigen, werden aber durch ein überaus reichhaltiges sonstiges Bildmaterial unterstützt.
Der Text ist eine souveräne Zusammenfassung des aktuellen Wissens, wobei die angelsächsische Herkunft des Werkes der Klarheit und Lebendigkeit zugute kommt. Umfangreiche Register machen die Arbeit mit dem Werk zum Vergnügen.
