Die Fünfzehnjährigen
IM FÜNFZEHNTEN JAHR. Roman. Von Herbert Gold. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Edith Frühwirt h. Fretz- und-Wasmuth-Verlag, Zürich. 290 Seiten.
IM FÜNFZEHNTEN JAHR. Roman. Von Herbert Gold. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Edith Frühwirt h. Fretz- und-Wasmuth-Verlag, Zürich. 290 Seiten.
Hier ist die Geschichte einer Handvoll Jungen und Mädchen erzählt, die alle 15 Jahre alt sind, nichts anderes haben als dieses Lebensalter mit den entsprechenden Problemen: Philosophieren, Dichten, Tschaikowsky, Fruchteis, Neugier der Geschlechter, Hilflosigkeit, Dummheit und Treue, und Liebe und Bosheit der Erwachsenen, Raffinement kleiner „Weiber“, ge- heuchtelte Erhabenheit der jungen „Männer“, aber sehr wenig von Gott — weder in Neugier noch in Ablehnung. Erziehern und ehrlich zurückschauenden Erwachsenen wird dieses Buch keine einzige Neuheit sagen —, aber dieses Buch ist eine Dichtung (für deren glänzende, wirklich beglückend geglückte Übertragung Edith Frühwirth ein besonderes Lob verdient!): und darum ist auch der Inhalt „neu“. Eine wissenschaftliche Abhandlung wüßte noch mehr und anderes zu sagen, als hier geschrieben wurde; ob Fünfzehnjährige besser verstehbar wären, möchte ich sehr bezweifeln. Der Stil, in dem Herbert Gold seinen Berichterstatter, den kleinen Juden Daniel Berman, sprechen läßt, ist bemerkenswert: ganz modern und dem Inhalt angepaßt. Kein Lebensalter ist bedeutungslos — am wenigsten solches Jugendalter, für das (auf dem Widmungsblatt) der Verfasser aus dem „Philoktet“ des Sophokles zitiert: „Deshalb sei kühn; in Zukunft wieder sind wir ganz gerecht.“