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Die „Wiener Elegien” Ferdinand von Saars

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„Hebe sich auf Weiheflügeln ernst des Dichters Lied empor”: das schreibt Saar, der Festdichter des Kaiser- und Königreichs, in seinem „Segensspruch auf Wien. Anläßlich der Vereinigung mit den Vororten: Ostern 1891.”

Indem der Herausgeber den „Elegien” eine Auswahl weiterer Festdichtungen und eine Reihe von Wiener Fotos aus Saars Zeit anschließt, weist er darauf hin, daß mit diesem Buch zugleich Wien, fin de siecle, ein Hauptthema der Dokumentation des Jahrhundertausgangs, gemeint ist. Nicht der Dichter einzelner Frauenschicksale in den „Novellen aus Österreich”, sondern der Alternde, der liebevoll und auch kritisch das Allgemeine sieht, die sich schnell ändernde Stadt, deren Leben nicht mehr von den Palästen her, sondern in den Gassen und in den Schenken bestimmt wird, ist Schöpfer dieser Poesie.

Der Vergangenheit zugewendet, die Gegenwart beobachtend und daraus die Zukunft bedenkend endet er die fünfzehnte, letzte Elegie mit den Worten: „Und bei fernem Geläut' segnet dich jetzt dein Poet.”

Das umfangreiche Nachwort stellt die „Elegien” in den Kontext der Literatur und Kritik ihrer Zeit und in den des Dichtungskanons der Generationen nach und um Goethe, Schiller, Grillparzer.

Es ist ein einladender Beitrag, um Wien und die Literatur Österreichs besser kennenzulernen.

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