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Ein Donauschiffer

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DIE LETZTE FAHRT. Roman. Von Adelbort Muhr. Paul Zsolnay Verla , Wien. 317 Selten. Preis 89 S.

Dieser Band schließt Muhrs Donautrilogie („Der Sohn des Stromes” und „Sie haben uns alle verlassen”) ab. Wieder ist Kapitän „Fra jo”, recte Franz Josef Endlicher, die Hauptperson, ein Donauschiffer, mit allen Wassern zwischen Passau und der Schwarzmeermündung ge- waschen, ein ganzer Kerl,. dessen Wesenzüge gleicherweise an Karl- May-Helden und den w ranistn. liehen „Seeteufel” Felix Graf Luck- ner erinnern, das Ganze aber zutiefst österreichisch, donauländisch im weitesten Sinn. Kapitän Fra jo ist freilich kein junger Abenteurer mehr, als er kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges versucht, im zerbombten Wien wieder ein Schiffskommando zu erhalten. Da die Schiffahrt in der sowjetischen Zone noch lahmliegt, schlägt er sich nach Oberösterreich durch, wo man ihm, dem DDSG-Veteranen, den ruhigen, für ihn jedenfalls viel zu ruhigen Austragsposten eines Linzer Hafenkapitäns überträgt. Auf eigene Faust wagt er noch eine letzte bravouröse Fahrt, während der sich sein Schicksal erfüllt: Er ertrinkt im Strom, und das ist „in den Augen alter Schiffer gar kein schlechter Tod”. Muhr erweist sich in diesem sehr leicht lesbaren Roman wieder als guter Erzähler, der kon- turiert und farbig schildert, die Akzente richtig setzt und mit den Mitteln des Unterhaltungsschrifttums gültige literarische Leistungen setzt.

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