Er war Hofmaler in Madrid, hegte aber Sympathie für die französische Aufklärung. Er glaubte an die Menschlichkeit, erlebte aber die Unmenschlichkeit der einmarschierenden Franzosen (und der Spanier). Er war hoch angesehen, aber seine Radierungen über die Schrecken des Krieges, „Des-astres de la guerra”, und viele andere, konnten erst lang nach seinem Tod veröffentlicht werden. Bildunterschriften wie „Man kann es nicht ansehen” oder „Dafür seid ihr geboren” beweisen seine Anteilnahme.
Das gesamte druckgraphische Werk in einem kompetent kommentierten Band, exzellent widergegeben, gibt
Gelegenheit, ihn noch besser kennenzulernen. Neben den „Desastres” etwa die zum Teil äußerst satirischen „Ca-prichos”. Oder die „Disparates”, deren Verschlüsselungen dem Beschauer auch Freuds Nachfahren Rätsel aufgeben. Oder die von ihm selbst ausgeschiedenen Blätter. Die Essays und die Kommentare zu jedem Blatt bieten reiche Information an.