„im Hause Davids, seines Knechts!“

Natürlich fühlt man sich nichl wohl dabei, wenn man das Interess beobachtet, welches sich heute einem Buber und anderen Autoren jüdischer Geistesgeschichte zuwendet. Allzusehr fühlt man die Möglichkeit des Vergleichs mit dem Studium, das heute die Forscher kommunistischer Länder den Adelsschlössern in der nicht durchweg zutreffenden Überzeugung widmen wir seien schon alle tot. Man scheut sich, das geistige Erbe von Menschen in die Hand zu nehmen, deren Ausrottung man nicht abzuwenden ver-

nochte. Und dennoch lädt diese .gedeckte Tisch“ verschiedenste geistiger Nahrung zum Zugreifen!

Das vorliegende Bändchen bring run zusammenhanglose Arbeiten z ;o erheblichen Themen als da sin lie messianische Idee im Judenturr iie Jüngerschaft des Sabbatai Zw lie chassidische Lehre; Arbeiten, au 'rüheren Publikationen abgedruck Der Rezensent hat mit doppelter nteresse—als ehemaliger Prager uni ils Heraldiker — die Untersuchung iber „Das Davidschild“ gelesen., vobei allerdings der Heraldikei itöhnend über solche Unkenntni seiner geliebten Fachsprache, an nerkt, daß es „der Schild“ heiße: nuß, wo, wie hier, von einer ampf- und Wappenschild die Red st. Aus der Untersuchung ergib sich also, daß der Davidstern al lüdisches Wappenbild von der Pra 'er Judenstadt herkommt; zuers erscheint er in dieser Bedeutung au ier Fahne in der ehrwürdigen Alt reuschul. Diese Fahne nun gehör tu den Fahnen, welche Kaiše Sari IV. den Prager Zünften verlie aen haben soll. Ob diese Fahnen irdnung wirklich von ihm stamm ader vor 1500 von der selbstbewuß ten Bürgerschaft fingiert wurde, i sine andere Frage; jedenfalls wa sie als gültig anerkannt. Unter ihre Fahne hatten die Juden an der Vei teidigung der Stadt teilzunehmen; e st daher ganz sinnvoll, wenn da Wappenbild ihres Feldzeichens zur Fahnenbild des unabhängigen Lan les Israel geworden ist.