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Literatur des kalten Krieges

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GETAN UND VERTAN. Amerikanische Literatur in der Zeit des kalten Krieges. 14 Essays. Von Norman Podhoreta. Rowohlt-Paperback, Rowohlt-Taschenbuch-Verlag Reinbek bei Hamburg, 1968. 180 Seiten. DM 10.80.

Norman Podhoretz, 1930 in Brooklyn geboren, seit 1960 Herausgeber der Zeitschrift „Commentary”, ist ein in Amerika prominenter Literaturkritiker. Vor einigen Jahren erschien sein Buch „Doings and Undoings” mit literarischen Essays, die vorher in angesehenen amerikanischen Zeitschriften veröffentlicht worden waren. Eine Auswahl daraus bietet der vorliegende Band. Podhoretz selbst nennt diese Essays „Gelegenheitsaufsätze”, Reaktionen auf aktuelle Ereignisse der Literatur, die, aus verschiedenen Jahren stammend, ein Bild seiner eigenen Entwicklung als Kritiker geben. Sie bleiben zeitlich auf die Periode des kalten Krieges beschränkt — ein etwas willkürliches Auswahlprinzip.

Der Autor beschäftigt sich hier mit Autoren wie Hannah Arendt, James Balwin, Saul Bellow. William Faulkner, F. Scott Fitzgerald, Joseph Heller, Jack Kerouac, Miary McCarthy, Norman Mailer, John O’Hara, Philip Roth, John Updike, Nathanael West , und Edmund Wilson. Er beurteilt die Literatur nicht so sehr nach festen ästhetischen Maßstäben als vielmehr nach den besonderen Zeitbedingungen, aus denen sie entstand. Er ist also das, was man einen „engagierten Kritiker” nennt. Für ihn ist die Literatur, wie sein Übersetzer Mark W. Rien sagt, „die Verwirklichung einer Möglichkeit der Gegenwart, das Produkt der Auseinandersetzung mit den Bedingungen des Hier und Jetzt”. Podhoretz schreibt lebensnah, seine Art, Persönlichkeiten und Werke darzustellen, sie mehr zu interpretieren statt zu kritisieren, hat einen gewissen Reiz. Freilich sieht man als Nichtamerikaner die Dinge etwas anders. Die meisten der hier behandelten Schriftsteller sind schon in ganz Europa bekannt.

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