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Noch unreif

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Gefördert durch das „Kuratorium Junger Deutscher Film“ präsentiert sich der Spielfümerstfliing des 35jährigen Deutschen Edgar Reitz, „Mahlzeiten“, der sich konsequent in den Reigen der zahlreichen vorangegangenen neuen deutschen Filme einreiht. Laut eigener Aussage bat Reitz die Handlung seines Streifens streng der Wirklichkeit nachgeformt, aber was hier Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt, scheint doch ■wohl etwas einseitig gesehen zu sein. Wie alle Vertreter des neuen deutschen Füms steht Reitz nämlich auf der Seite einer jungen Generation, die mit sich selbst und mit der. sie umgebenden Umwelt ebenso wie mit der leidigen unbewältägten Vergangenheit nicht fertig wird. Hier wird kein Existenzkampf gezeigt, sondern ein unentschlossenes Hin-und-her-Pendeln zwischen unausgegorenen Anschauungen, ein desinteressiertes Dahinvegetieren, das früher oder später unweigerlich zur Katastrophe führen muß. Es ist auch nichts, oder nicht viel, Positives in diesem Film enthalten, Reitz huldigt optisch und gedanklich einem gepflegten Fatalismus, der sein Nonplusultra im Auftreten einer Mprmonensekte findet, die die Glückseligkeit schon auf Erden verspricht. — Auch stilistisch hat .Reitz, kaum Neues anzubieten. Er steht fanmal da, als ob er das Abschlußwerk eines begabten Filmschülers präsentieren wollte, der sich zwar über lange Passagen genau an das hält, was er gelernt hat, dann aber wieder justament eigene Wege zu gehen versucht. Vorläufig bleibt dieser Streifen in erster Linie durch die Kameraarbeit von Thomas Mauch interessant, der sich hier optisch richtig ausgetobt hat.

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