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Reminiszenzen

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BUCH DER KINDHEIT. Bogumll O 0111. Kösel-Verlag, München 1964. 324 Selten.

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BUCH DER KINDHEIT. Bogumll O 0111. Kösel-Verlag, München 1964. 324 Selten.

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Leinen. Preis 94.70 S.

In die nach dem Wiener Kongreß preußisch gewordenen Landstriche Polens führen uns die Kindheitserinnerungen von Bogumil Goltz. Das Werk dieses, 1870 verstorbenen, wenig bekannten Dichters wurde vom Kösel-Verlag auserwählt, eine als „Lebensläufe“ betitelte Buchreihe zu eröffnen.

Der Dichter verlebte die frühen Jahre seiner Jugend in Warschau, Königsberg und in westpreußischen Provinzstädtchen. Die Heimat seiner Kindheit, ein Gut bei Warschau, fiel einem Brand zum Opfer. Früh verlor er seinen geliebten Vater und wurde zu einem mit der Familie befreundeten Pastor in Kost und Quartier gegeben. So entwickelte sich das Kind schon in sehr jungen Jahren zu einem nachdenklichen, immer etwas abseits stehenden Knaben. Phantasie und natürliche Begabung halfen ihm, sich mühelos von seiner jeweiligen Umgebung zu isolieren und sich aus den um ihn herum agierenden Gestalten — Verwandten, polnischen Knechten und Mägden, Handwerkern, Roßtäuschern und jüdischen Kramhändlern — seine eigene Welt zurechtzuzimmern, in die er sich zurückzag und dabei glücklich war.

Die endlose Weite des Landes, die in breiter Trägheit dahinziehenden Flüsse, der ferne Horizont eines oft grauen Himmels, die grimmige Kälte polnischer Winter und die Gutmü- tikgkeit der einfachen Menschen hat B. Goltz in seinen Erinnerungen, poetisch verklärt, heraufbeschworen.

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