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Vom Alltae: in der Ewisien Stadt

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Für Rom, um es keimenzuler-nen, brauchte man, heißt es, drei Tage, werm nicht gar dreißig Jahre. So holt sich auch jeder, wonach ihm der Sinn steht. Zum einen spricht die Antike, ein anderer findet in Renaissance und Barock das seinem Wesen Gemäße, und viele sind nur an den Stätten der christlichen Welt interessiert, soweit es sich näm lich um Reisende handelt, die nicht „organisiert“ sind und „hingeführt“ werden müssen, sondern eigene Erlebnisse suchen.

Rom, diese Stadt, in der die Vergangenheit nicht eigenthch tot ist, sondem zum Strom der Zeit gehört und dadurch einen schicksalhaften Siim für Vergänglichkeit wachruft, weist lebhafter als andere auf die Gegenwart und die Tatsache hin, daJß es blutige Schuld und heihge Unschuld,

Krieg und weinende Mütter, rohe Spiele und frommen Gesang überall und immer schon gab.

Alois Vogels Gedicht will vor allem daran eriimem, daß das Elend, der Schmerz und der frühe Tod der „gewöhnlichen Menschen“ offenbar deshalb nicht in den Geschichtsbüchem stehen, weil es sich „dabei um Selbstverständlichkeiten handelt, die niemanden interessieren.“ In seinem vorwiegend zeitgenössisch geprägten und durch Randbeme: kungen lexikalischer Art ergän; ten Gesängen feiert der Dichte gemeinsam mit Herwig Zen dessen Graphiken das jeweils Wi sentliche vdrkungsvoU unterstü zen, das Musterbeispiel der Ew gen Stadt.

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