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Jeff Koons, Erhöher des Trivialen, im Kunsthaus Bregenz.

Bei der gegenwärtigen Schau im Kunsthaus Bregenz handelt es sich um die umfangreichste Ausstellung von Jeff Koons seit 1992/93. Auf die drei Stockwerke verteilt finden sich drei Werkgruppen, nämlich "Celebration", "Easyfun und "Easyfun-Ethereal". Die erste Serie zeigt großformatigen Ölbilder, die Gegenstände aus der Alltagskultur fokussieren.

Ähnlich wie Jasper Johns Flaggen ins Zentrum seiner Bilder stellte, so stehen bei Jeff Koons ein Sonntagskuchen, ein Festhütchen oder ein hängendes Herz im Mittelpunkt. Diese denkbar einfachen Bildthemen werden in ihrer Materialität überformt und hochartifiziell präpariert. So wie Roy Lichtenstein seine Comic-strips kompositorisch wie klassische Gemälde behandelt hat, so wandelt Jeff Koons das bildnerische Rohmaterial aus Modezeitschriften und Ähnlichem zu feinpräparierten Bildflächen um. Diese sind gleichzeitig "hohe Kunst" und fahren trotzdem ein wie ein Beatles-Song. Allein wie dieser ins Zentrum des ästhetischen Interesses gerückte Sonntagskuchen an der Oberfläche blinkt und leuchtet, zeigt ein Moment der Natur künstlerisch vorbuchstabiert. Dieses Spiel des Lichtes steht in bester impressionistischer Tradition.

Am spannendsten ist sicherlich die dritte und ganz aktuelle Werkgruppe mit dem Titel "Easyfun-Ethereal". Während im ersten Stock die Statik der ästhetischen Objekte zentral ist, bestechen diese Arbeiten, die in diesem Jahr entstanden sind, durch eine unwahrscheinliche Dynamik. Verschiedene Ebenen zeigen ein vielschichtiges Verwirrspiel. Die Motive Strand, Damenunterwäsche, Essen, Auto oder Greifvogel greifen ineinander und laden zu einem lustvollen Entwirrungsspiel ein.

Bis 16. September

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