Das Kunsthaus Bregenz zeigt in seiner aktuellen Schau Werke des weltberühmten zeitgenössischen Künstlers Richard Prince. Die erste Einzelausstellung in Österreich beinhaltet viele ganz neu entstandene Arbeiten, aber auch welche, die direkt aus dem Atelier des Künstlers ins Kunsthaus Bregenz gebracht wurden. Die zumindest pekuniäre Bedeutung von Richard Prince mag darin abgelesen werden, dass 2007 bei Sotheby's in New York eine Fotografie von ihm um ca. 2,5 Millionen Euro verkauft wurde. Es handelt sich damit um die teuerste jemals verkaufte Einzelfotografie.Die Pressekonferenz wurde
Das Kunsthaus Bregenz zeigt fulminante Arbeiten der US-amerikanischen Konzeptkünstlerin Barbara Kruger. In ihrer Kunst wird nichts Geringeres als das Leben selbst verhandelt.Ähnlich wie an anderen stark frequentierten Plätzen in London oder New York platziert die US-amerikanische Konzeptkünstlerin Barbara Kruger an der seeseitigen Fassade des Kunsthauses Bregenz ein riesiges Plakat. Ein roter Smiley ist dabei einem weinenden Gesicht überzeichnet und weist so auf die ambivalente Emotionalität des Internetzeitalters hin.Außerhalb des musealen Kontextes gestalten die Künstler, die im
Es hat keinen Sinn, "das Internet“ zu dämonisieren - aber wir müssen erst eine Kultur des Umgangs damit entwickeln, meint Roland Reuß. Das Gespräch führte Wolfgang ÖlzRoland Reuß, Professor für neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Heidelberg, hat in seinem Buch "Ende der Hypnose. Vom Netz und zum Buch“ eine scharfsinnige Analyse der (Internet-)Gegenwart vorgelegt. Die FURCHE traf ihn am Rande des Philosophicums zum Gespräch.Die Furche: Sie sprechen von den technokratischen Grundzügen des heutigen Zeitalters. Was meinen Sie damit genau?Roland Reuß: Es gab
Der Neubau des "vorarlberg museum“ wurde pünktlich am 21. Juni dem Publikum übergeben und mit insgesamt fünf Ausstellungen eröffnet; die Kosten wurden sogar um 1 Million auf 34 Millionen reduziert.Das "vorarlberg museum“ eröffnet mit insgesamt fünf Ausstellungen. Es sind fünf Sonderausstellungen, d.h. es gibt keine Sonder- und Dauerausstellungen, sondern "semipermanente“ Wechselausstellungen, die auf zwei bis fünf Jahre ausgerichtet sind. Die erste nennt sich "Buchstäblich Vorarlberg“ und zeigt 3500 Objekte aus der Sammlung des Hauses in den Kategorien von A-Z. Die zweite
Die aktuelle Ausstellung des Kunsthauses Bregenz zeigt eine extra fürs KUB geschaffene "Räumliche Sequenz“ von Florian Pumhösl und in der Arena im Erdgeschoß sieben Positionen von Künstlern, die sich mit Nairobi, der Hauptstadt Kenias, befassen.Die extreme Reduziertheit von Florian Pumhösl und das pralle Leben, gegenständlich, Geschichten aus dem Leben der afrikanischen Künstler erzählend, ergänzen einander im Kunsthaus Bregenz auf wunderbare Weise. Im ersten Stockwerk ist der Betrachter in die reduzierte Welt des Florian Pumhösl hineingeworfen. Im Pressegespräch meinte Pumhösl
Das Kunsthaus Bregenz widmet dem US-Künstler Ed Ruscha eine umfassende und gediegene Retrospektive. Vor gut drei Jahren hatte Ruscha die Ausstellung zugesagt - die dann auch von ihm selbst in den letzten beiden Jahren eigens für das Haus konzipiert wurde.Der US-amerikanische Kunst-Superstar Ed Ruscha hat mit der Ausstellung "Reading Ed Ruscha“ eine fulminante Schau seines bisherigen Schaffens von 1969 bis in die unmittelbare Gegenwart vorgelegt. Manche der ausgestellten Werke waren noch nie zu sehen und kommen direkt aus dem Atelier des Künstlers ins Kunsthaus Bregenz (KUB). Der Fokus auf
Das Kunstmuseum Liechtenstein etabliert sich mit der Entdeckung von Günter Fruhtrunk endgültig als eine Institution im Bodenseeraum. Den Vergleich mit den Kunstflaggschiffen wie dem Kunsthaus Bregenz braucht das Kunstmuseum nicht zu scheuen.Günter Fruhtrunk, das ist nach dem Besuch dieser Ausstellung in Vaduz klar, ist nicht nur das Comeback des Jahres, sondern die längst fällige Wiederentdeckung eines Künstlers, der in seinen Diagonalen Streifen dem Betrachter nichts weniger als Ausschnitte eines universalen, gigantischen, über das Physische hinausgehende, eben meta-physischen
Das Kunsthaus Bregenz widmet dem jungen vietnamesisch-dänischen Künstler Danh Vo eine bemerkenswerte Ausstellung. Interessant sind auch seine diversen Bezüge zum Katholischen.In Bregenz hat sich der Künstler die drei Stockwerke des Hauses so vorgenommen, dass die Schau insgesamt zu einer Art Gesamtkunstwerk, zu einer riesigen Installation aus einem Medien-Mix wird. Da sind Schwarz-Weiß-Fotos im ersten Stock, die historische Szenen aus Vietnam zeigen, da sind Klapptische im zweiten Stock, die wie in einem Blick ins Atelier zeigen, wie Danh Vo seine Kunst macht, und da sind
Die Ikone des postmodernen Tanzes, Yvonne Rainer, liefert in Bregenz den Beweis, dass sie nach wie vor in höchster künstlerischer Qualität auf der Höhe der Zeit arbeitet.Den Auftakt zur Ausstellung "Raum, Körper, Sprache“ machte die Aufführung zweier Tanzarbeiten, "Spiraling Down“ von 2008 und "Assisted Living: Good Sports 2“ von 2011 im Vorarlberger Landestheater. Die ungeheuer dichten Choreograf ien ließen nicht nur die anwesende Vorarlberger Tanzszene jubeln. In "Spiraling Down“ liest Yvonne Rainer selbst aus dem Off einen Text von einem jungen männlichen Schriftsteller, der
Dem Kunsthaus Bregenz gelingt mit der Fokussierung auf das Archiv von VALIE EXPORT ein enzyklopädischer Blick auf ihr vielschichtiges Werk.In der Ausstellung im Kunsthaus Bregenz sind 800 Objekte des Archivs von VALIE EXPORT im ersten Stock in Vitrinen auf Holzblöcken zu studieren. Weniger bekannte Arbeiten aus dem Bereich der konzeptionellen Fotografie finden sich hier genauso, wie die Vorstufen zu jenen drei Aktionen, die sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt haben. So finden sich Dokumente zum "Tapp- und Tastkino“, bei dem die Künstlerin in einem vorhangbehängten Kasten vor
Die Innenstadt Hohenems hat ein neues kulturelles Highlight zu bieten: Das neue Franz Schubert Museum hat seine Pforten für Besucher geöffnet.In Hohenems gehen die Uhren auch nicht anders. Rund um die Autobahnauf- und abfahrt bildet sich ein hässliches Konglomerat konsumistischer Zweckbauten mit sattsam bekannten amerikanischen Burgern, gigantischen Kinosälen und dem günstigsten Gartenmarkt, auf den alle Hobbygärtner von Bludenz bis Lindau schwören. Die Innenstadt dagegen leidet unter Bedeutungsverlust, auch wenn bemerkenswerte städtebauliche Akzente gesetzt wurden - durch das
In der neuen Themenschau im Kunsthaus Bregenz sind insgesamt 19 - teils kunsthistorische, teils gegenwärtige - Positionen zu sehen. Die umfangreiche Gruppenausstellung hat etwas von der Olympiade der Gegenwartskunst, der Documenta in Kassel.Tatsächlich ist eine Arbeit von Natascha Sadr Haghighian, Can Altay und Ashkan Sepahvand zu sehen, die eigentlich erst bei der anstehenden Documenta 13 in Kassel 2012 gezeigt werden wird. Es handelt sich bei diesem Projekt um eine Übersetzung eines persischen Lehrbuchs für den Kunstunterricht ins Englische. Das sogenannte "institut für inkongruente
Mit seinen "radikalen Gesten“ sorgt der Vorarlberger Künstler Wolfgang Flatz immer wieder für Aufsehen, zu sehen im FLATZ Museum in Dornbirn.Die Rettung der medial infantilisierten Gesellschaft kommt heute kaum mehr von den klassischen Sinnbringern. Radikalen Performance-Künstlern vom Format eines Wolfgang Flatz, der in seinen Aktionen die Gedanken der Menschen offenbar macht, zeigen, wie es gehen könnte. In seinem Museum in Dornbirn sind nun unter dem Label "Radikale Gesten“ seine Arbeiten im Kontext zeitgenössischer Positionen zu sehen.Wie ein Wolf die Schafherde, so umkreiste
Das Kunsthaus Bregenz widmet sich der in Seoul und Berlin lebenden Koreanerin Haegue Yang. Die Ausstellung "Arrivals“ lässt ahnen, warum die multimedial arbeitende Künstlerin weltweit von jenem Kunstbetrieb gefeiert wird, den sie immer wieder ironisch hinterfragt.Wer an diesem verschneiten Donnerstagvormittag vom Bregenzer Bahnhof entlang des Bodensees zum Kunsthaus spaziert, könnte den Eindruck gewinnen, dass das Kreischen der Möwen die einzige Störung ist in diesem Ländle-Idyll. Wer so lustwandelt und sich von rosaroten Assoziationsketten entlang des Ufers ziehen lässt, könnte
Mit „Well and Truly“ verwandelt die New Yorker Künstlerin Roni Horn das Kunsthaus Bregenz in eine Lichtinstallation. Zu sehen sind die titelgebende Glasarbeit, 15 Doppelporträts, beschriftete Stelen sowie collageartige Papierarbeiten.Während in Boston zurzeit eine große Retrospektive der Künstlerin zu sehen ist, zeigt die Schau in Bregenz ganz aktuelle Arbeiten der international agierenden Roni Horn, die etwa schon auf der Documenta oder bei der Biennale inVenedig zu sehen war.Im Erdgeschoss heißen riesenformatige Zeichnungen den Besucher willkommen, im ersten Stock hat die
Ein ungewohntes Programm bietet das Kunsthaus Bregenz seinen Besuchern: Der junge Künstler Markus Schinwald bespielt das Haus furios und mit Qualität.Mit seiner aktuellen Ausstellung leistet sich das Kunsthaus Bregenz einen programmatischen „Ausreißer“. Zu entdecken gibt es den 1973 in Salzburg geborenen Markus Schinwald – einen Künstler von durchaus internationalem Format.Für diese bislang größte Ausstellung von Schinwald zieht das Haus am Bodensee alle Register. Von der Haustechnik über regionale Handwerker und Spezialisten des Künstlers bis hin zu Jo Molitoris, dem Kameramann
Maurizio Cattelan gilt als vielbeklatschter Clown des internationalen Kunstgeschehens. Eine andere, nämlich von tragischer Existenzialität geprägte Seite des Künstlers zeigt das Kunsthaus Bregenz.Der italienische Künstler Maurizio Cattelan zeigt im Kunsthaus Bregenz eine sehr klassische Werkfolge zu seinem zentralen Lebensthema, dem Tod. Die eigens für Bregenz geschaffenen Arbeiten tauchen das Bregenzer Kunsthaus in eine sakral anmutende Atmosphäre, die in der Thematisierung des Sterbens den Besucher auf sich selbst zurückwerfen. In dieser Schau wird die Nachbarschaft von Kirche und
Kunsthaus Bregenz: Rachel Whiteread füllt den Raum mit ihrer Leere.Die aktuelle Schau von Rachel Whiteread im Kunsthaus Bregenz ist die erste große Einzelausstellung der britischen Künstlerin in Österreich. Hierzulande ist sie vor allem durch das Holocaust-Mahnmal bekannt, das sie 2000 für den Wiener Judenplatz geschaffen hat. Die Künstlerin arbeitet mit einem Negativabgussverfahren. Das bedeutet, dass sie ein vorgefundenes Objekt, z.B. eine Türe oder auch ein Zimmer, mit Industriematerialien wie Gips, Beton, Gummi oder Polyesterharzen anfüllt und dann das ursprüngliche Objekt
Hohes Niveau ohne billige Provokation: Das Kunsthaus Bregenz zeigt Jake und Dinos Chapman.Im ersten Stock findet sich die "Chapman Family Collection". Auf Podesten angeleuchtet stehen im Halbdunkel afrikanische Totems. Diese sind mit den Emblemen von McDonald's bestückt. Wenn ein Holzgnom mit seinen kurzen Ärmchen Pommes und Cola vor sein Bäuchlein presst, dann darf geschmunzelt werden.Der zweite Stock versammelt die provokantesten Arbeiten der Schau. Sofort stechen die oral verkehrenden Sexpuppen ins Auge. Was wie aufgeblasene Plastikware wirkt, ist allerdings in Bronze gegossen. Genauso
Beeindruckend: Sommerausstellung von Jenny Holzer in BregenzDie international anerkannte Künstlerin Jenny Holzer hat für die aktuelle Schau im Kunsthaus Bregenz ein ganzes Jahr gearbeitet. Zusammen mit ihrem Technikerteam und engagierten Historikern hat die intensive Anstrengung ein fulminantes Ergebnis geliefert.Das Erdgeschoß setzt mit einem visuellen Paukenschlag ein: Eine geschälte Bregenzerwälder Tanne hängt schräg von der Decke: Ein riesiger Phallus als Symbol für die männliche Macht, die den Lauf der Geschichte zu beherrschen trachtet. Dem Holzstamm wurde von Wendelin Hammerer,
Filmische Arbeiten von Martin Arnold in der Kunsthalle Wien.Martin Arnold hat für die Wiener Kunsthalle unter dem Titel "Deanimated" drei ganz neue filmische Arbeiten zusammengestellt. Arnold nimmt klassische Horrorfilme und bearbeitet sie, indem er dramaturgische Momente, wie etwa die Hauptdarsteller, herauslöscht. Durch diesen Kunstgriff werden plötzlich Nebensächlichkeiten zentral, wie der endlose Blick eines Nebendarstellers ins Leere.Diese filmischen Zumalungen stehen in der Tradition der sich durch die abendländische Kunstgeschichte entfaltenden "Ästhetik der Absenz" (Ulrike
Zum Auftakt des Herbstprogramms präsentierte Museumsdirektor Edelbert Köb zwei Wechselausstellungen, welche die stehende Sammlung um Wiener Aktionismus, Pop Art etc. sinnvoll ergänzen sollen. Die Hauptausstellung ist eine Hommage an Antonin Artaud, der als einer der Protagonisten der europäischen Moderne gilt. Kuratiert wurde die Schau von Cathrin Pichler und Hans Peter Litscher. Letzterem zufolge liegt dieser umfassenden Präsentation (ca. 400 Exponate) eine im engeren Sinne achtjährige, im weiteren Sinne an die dreißigjährige Beschäftigung mit dem Phänomen Antonin Artaud zugrunde.In
Retrospektive von Louise Bourgeois in der Kunsthalle Bregenz.Louise Bourgeois gilt als eine der bedeutendsten Bildhauerinnen des 20. Jahrhunderts. Spätestens seit der ersten großen Retrospektive 1982 im New Yorker Museum of Modern Art steht ihr Werk im Zentrum des internationalen Kunstinteresses. Heuer ist sie bereits zum zweiten Mal auf der documenta vertreten. Das Kunsthaus Bregenz würdigt das Werk der Künstlerin in seiner Sommerausstellung und zeigt eine Gegenüberstellung von 21 Skulpturen und mehr als 100, überwiegend erstmals gezeigten Zeichnungen aus den Jahren 1943-2002. Die fast
Der multimediale Künstler Ugo Rondinone in der Wiener Kunsthalle.Die Wiener Kunsthalle zeigt diesen Sommer den mit unterschiedlichen Medien arbeitenden Künstler Ugo Rondinone. Der Chef des Hauses selbst, Gerald Matt, hat diese Kunstmahlzeit angerichtet. Das viergängige Menü beginnt als Vorspeise im ersten Raum mit einer Serie von Fotoarbeiten, die den Künstler in verschiedenen weiblichen Rollen von der Haremsdame bis zum Flittchen zeigt. Als ersten Gang zeigt die Ausstellung im zweiten Raum drei lebensgroße Clowns, die in abweisender, desinteressierter Haltung herumlungern. Die
Am Wochenende wurde in Kassel die Documenta 11 eröffnet.Die alle fünf Jahre in Kassel stattfindende Ausstellung der Gegenwartskunst ist für die Kunst das, was für den Sport die Olympiade ist. Ein mehrtägiger Spaziergang im Olymp der internationalen Kunstszene gestaltet sich als intellektuelle Herausforderung, die spannend, abwechslungsreich und qualitativ hochwertig ist. Die Documenta Nummer 11 präsentiert bis 15. September 118 Künstlerinnen und Künstler aus fünf Kontinenten. Auf ca. 13.000 qm werden die Kunstschaffenden gezeigt, was etwa der dreifachen Fläche des Museums Moderner
Wolfgang Herrmann beweist, dass im Gedicht noch Wesentliches gesagt werden kann.Mancher dürfte sich noch an jenes Klagenfurter Wettlesen erinnern, bei dem der Vorarlberger Schriftsteller Wolfgang Hermann erbost vor laufender Kamera das Mikrophon an sich riss und die Kritiker von Marcel Reich-Ranicki abwärts der Inkompetenz und fundamentalen Unkenntnis bezüglich der schönen Literatur bezichtigte. Eine Aktion, die den Lyriker in die Schlagzeile des Vorarlberger Kleinformats brachte und ihn wenigstens kurzfristig über einen kleinen Zirkel von Literaturliebhabern hinaus bekannt machte. Der
Bislang führt das Museum Moderner Kunst im Wiener Museumsquartier ein Schattendasein. Edelbert Köb, seit Jahresbeginn Direktor der traditionsreichen Institution, über seine Pläne, seine Ziele, sowie die Aufgaben und Grundfragen der Kunst.die furche: Einer der ersten Schritte, die Sie als neuer Direktor des Museums moderner Kunst angekündigt haben, war die Schließung des Museums vom 21. Mai bis 18. Juni. Warum?edelbert köb: Zur Zeit ist im ganzen Haus die Sammlung ausgestellt. Das ist für ein Museum nicht der Normalzustand. Ein Museum moderner Kunst arbeitet mit nicht gesicherten
Jeff Koons, Erhöher des Trivialen, im Kunsthaus Bregenz.Bei der gegenwärtigen Schau im Kunsthaus Bregenz handelt es sich um die umfangreichste Ausstellung von Jeff Koons seit 1992/93. Auf die drei Stockwerke verteilt finden sich drei Werkgruppen, nämlich "Celebration", "Easyfun und "Easyfun-Ethereal". Die erste Serie zeigt großformatigen Ölbilder, die Gegenstände aus der Alltagskultur fokussieren.Ähnlich wie Jasper Johns Flaggen ins Zentrum seiner Bilder stellte, so stehen bei Jeff Koons ein Sonntagskuchen, ein Festhütchen oder ein hängendes Herz im Mittelpunkt. Diese denkbar
"Das Bedürfnis zu erzählen und erzählt zu bekommen, kann nicht
gebrochen werden, es ist ein Grundbedürfnis des Menschen," so der
Autor Michael Köhlmeier. Welche Themen ihn derzeit bewegen und wie
er an seine Arbeit herangeht, erzählt er im furche-Gespräch.
"Material, Raum und Farbe sind die Hauptaspekte der bildenden Kunst", schrieb Donald Judd 1993, ein Jahr vor seinem Tod. "Farbe" heißt die aktuelle Judd-Ausstellung im Kunsthaus Bregenz, die diese persönliche Entdeckung der Vielfältigkeit der Farbe für seine Arbeit zu Beginn der achtziger Jahre widerspiegelt. In einer von Farbe überfluteten Alltagswelt, die mit ihrer knallig schreienden Werbeästhetik immer mehr zum Verlust der Wahrnehmung der Farbe führt, entspricht es der Notwendigkeit der Gegenwart, auf die Schönheit der Farbe hinzuweisen. Die klare Struktur der Objekte des
Bei den Bregenzer Festspielen gastierte das Deutsche Theater Berlin mit Friedrich Dürrenmatts "Besuch der alten Dame" Regisseur Thomas Langhoff übersetzt das Geschehen, aus der mittlerweile historischen kleinbürgerlichen Welt überzeugend in die Gegenwart. So ist etwa die Hinrichtungsszene zum Schluß eine Reality-TV-Show.Inge Merkel gibt als alte Dame den finsteren Grundton, während der dynamische Held des Stücks der Krämer (Kurt Böwe) ist, der vor vielen Jahren die hochschwangere Dame sitzen gelassen hatte. Nach der Premiere in Berlin wurde behauptet, daß Thomas Langhoff seinen
In schwarzen Lumpen und brandrotem Haar springt Kurt Sternik alias Titus Feuerfuchs auf die Bühne und beklagt lautstark und fatalistisch die Misere und soziale Ausgrenzung eines "Rotkopfaten". Obgleich Sterniks süffisant-hintergründiges Lächeln an seine Funktion als Mephisto denken läßt, vermag er seinem Titus eine persönliche Note zu geben. In der ebenfalls rothaarigen Gänsehüterin Salome Pockerl von Regine Weingart begegnet ihm die rechte Leidensgefährtin. Liebenswürdig und sicher intonierend gibt Weingart ihre Salome, doch auch ihr schrill-komisch überzeichneter Gesang kann
Ferdinand Raimund hat in seinem „Alpenkönig und Menschenfeind" um die bühnenwirksame Figur des aufbrausenden Hausvaters die dankbaren Rollen der sorgenden Ehefrau, der unstandesgemäß verliebten Tochter, deren etwas vertrottelten j Anbeter und die der teils dummdreisten, teils bauernschlauen Dienerschaft gruppiert. Rudolf Knor macht aus seinem Rappelkopf - den Zorn als Normalton einsetzend - zu wenig. Besser schafft es Hubert Berger, dem Alpenkönig Kontur und etwas vqn majestätischer Grazie zu ver-leihenL Das Ensemble gibt in den Nebenrollen klar gezeichnete komödiantische
Peter Turrinis „Alpenglühn" ist ein vielschichtiges Drama, das die Blindheit und seelische Verlassenheit der Menschen genauso zum Inhalt hat, wie den kommerziellen Ausverkauf der Alpenregion. Der alte Mann (Bruno Felix) am Band der Zivilisation in einer Alphütte ist doppelt blind. Zum einen physiologisch blind und zum anderen blind für die Wirklichkeit der Frau (Helene Mira), eine alte, häßliche Prostituierte, die er seinem Wunsch gemäß für eine junge, schlanke, geistreiche Studentin hält. Erst im Eingeständnis der eigenen Wirklichkeit, der eigenen Zer-störtheit - sie weiß,
Staubige Bücherregale, links und rechts zwei weite Flügeltüren und in der Mitte die drei Zellen der drei Physiker. Nicht nur durch die offensichtlich obligate Grußform Hand-an-den-Kopf akzentuiert Regisseur Augustin Jagg etwas grob das Milieu. Die Inszenierung verzichtet auf jegliche Aktualisierung, obwohl Technikeuphorie und Machbarkeitswahn der frühen sechziger Jahre dem Theaterbesucher ähnlich fern sein dürften, wie die einander bekämpfenden Geheimdienste im Kalten Krieg.Bruno Felix als Möbius mag nur in den lyrischen, nicht aber in den theatralischen Momenten anzurühren.
Christoph Urwalek hat heuer die Akademie der bildenden Künste in Wien abgeschlossen, wo er bei Maximilian Melcher und Günther Damisch Grafik studierte. Indem Urwalek unterschiedliche grafische Materialien wie Graphit, Kohle, Tusche und bisweilen Tempera einarbeitet, schafft er formenreiche und vieldeutige Bildflächen.Der Betrachter ist in der Akademiegalerie des Wiener Rathauses eingeladen, spezifische Bedeutungskonstellationen im Bild zu entdecken. Die so ausgelösten Assoziationsketten eröffnen zahlreiche Zugänge. Das Bild „Helm - bedroht von Objekten” etwa zeigt Gewehre, die auf
Zehn Geschichten über die Liebe von der russischen Autorin Vik-torija Torkajewa demontieren konventionelle Vorstellungen des Lesers. Dies aber keineswegs zwingend, sondern als Angebot. Der epische Blick auf die Vielfalt des Lebens lädt ein, über die Liebe nachzudenken. Menschen unterschiedlichster gesellschaftlicher und kultureller Zugehörigkeit bevölkern diese Liebesprosa: Mädchen im Mittelschulalter, ein Kinderarzt, eine Erfolgsjournalistin.Alle Hauptfiguren sind plastisch gezeichnet, treten in Dialoge und machen eine Entwicklung durch, einen qualitativen Sprung im Empfinden und
Frauenministerin Helga Konrad will die Männer per Gesetz zur Hausarbeit anhalten. Ob das den häuslichen Frieden fördert? Was diesem allerdings zuträglich sein kann, untersuchte eine deutsche Studie.