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Normal verrückt

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Staubige Bücherregale, links und rechts zwei weite Flügeltüren und in der Mitte die drei Zellen der drei Physiker. Nicht nur durch die offensichtlich obligate Grußform Hand-an-den-Kopf akzentuiert Regisseur Augustin Jagg etwas grob das Milieu. Die Inszenierung verzichtet auf jegliche Aktualisierung, obwohl Technikeuphorie und Machbarkeitswahn der frühen sechziger Jahre dem Theaterbesucher ähnlich fern sein dürften, wie die einander bekämpfenden Geheimdienste im Kalten Krieg.

Bruno Felix als Möbius mag nur in den lyrischen, nicht aber in den theatralischen Momenten anzurühren. Unverzeihlich aber scheint, daß vor und nach der Entpuppung der „Normalität” der nur scheinbar verrückten Physiker sich an deren Spiel zu wenig ändert. Malte Horstmann etwa spricht als verrückter Physiker im gleichen Tonfall wie als kaltschnäuziger Agent. Karin Mommsen gibt als Irrenärztin in willkommen witziger Manier dem Stück die gewünscht groteske Note.

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