DER INFORMIERTE STAATSBURGER. Leitfaden der Öffentlichkeitsarbeit, Presse, Funk, Fernsehen — Schaltstellen der Demokratie von Felix Gamillscheg, Brüder Hollinek, Wien, 234 Seiten. S 180.—.
Felix Gamillscheg, erfahrener Journalist und langjähriger Redakteur in Tageszeitungen und Pressediensten, hat etwas getan, wofür die jüngere Generation seines Berufs ihm eigentlich dankbar sein sollte: Er legte die Erfahrungen und Kenntnisse seiner Tätigkeit in einer umfassenden Schrift nieder, um damit jedem eine Hilfe an die Hand zu geben, der Staatsbürger zu informieren hat. Dem Autor ist damit ein Sachbuch gelungen, in dem minuziös die für den österreichischen Raum wertvollen Informationen festgehalten werden. Neben einer umfangreichen Einleitung über die Öffentlichkeitsarbeit, die umfassend durch sorgfältige Zitate gestützt wird, enthält das Buch auch wertvolle praktische Anweisungen für Pressebetreuer in der Öffentlichkeit, ebenso für einen Pressedienst. Damit wächst das Buch in die Lehrbuchsphäre hinein, insbesondere dort, wo vom Berufsbild des Journalisten und seinem Ausbildungsweg die Rede ist. Neben diesen lobenden Bemerkungen vielleicht auch ein wenig Kritik: Der Titel ist hinsichtlich des Inhaltes irreführend, weil mehr vom zu informierenden Staatsbürger die Rede ist, als vom informierten. Vielleicht hätte das Buch auch einige Ausblicke auf die internationale Situation vertragen; schließlich ist die ganze deutsche Debatte um Pressekonzentration, die Auseinandersetzung des französischen Fernsehens mit der Regierung und das klassische Spannungsverhältnis von Journalisten, Herausgeber, Regierung und Öffentlichkeit in den Vereinigten Staaten auch für uns von Interesse. Diese Bemerkungen sollen allerdings nicht daran hindern, den Fleiß und die Präzision anzuerkennen, mit denen Gamillscheg hier ans Werk gegangen ist. Wer immer als beruflicher Anfänger oder als Amateur die Aufgabe hat, Informationen aufzubereiten oder zu liefern, wird auf diesen Ratgeber nicht verzichten können.
