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Digital In Arbeit

Heraus- und Hineingeber

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Die FURCHE hat Grund zum Feiern, denn einer, der sie in den letzten Jahrzehnten entscheidend mitgestaltet hat, jubiliert: Felix Gamillscheg begeht am 26. September seinen 75. Geburtstag. Als sich die FlJRCHE in der schwersten Krise ihrer nunmehr 51 Jahre währenden Geschichte befand, war er eff, der bereit war, das Steuer in die Hand zu nehmen. Als Chefredakteur von 1976 bis 1978 brachte er die Zeitung wieder auf Erfolgskurs, in den Jahren seither war er einer der FURCHE-Heraus-geber, vor allem aber auch ein „Hineingeber". Als ständiger Teilnehmer an den Redaktionskonferenzen hat er eine Fülle an Erfahrungen und Ideen in die praktische Arbeit eingebracht.

Felix Gamillscheg ist ein Mitteleuropäer, in Tirol, wo er geboren wurde, ebenso zu Hause wie in Rerlin, wo er die Schule besuchte, oder in Wien, wo der promovierte Historiker eher zufällig zum Journalisten und Buchautor wurde. Er ist ein Idealist, aber keiner von der weltfremden Sorte. Sein Roman „Die Getäuschten" spiegelt sein Aufarbeiten der Jahre im Krieg und in russischer Gefangenschaft wider, seinen Glauben an christliche Ideale und seine Enttäuschung darüber, wie verbrecherisch der Nationalsozialismus die Suche vieler junger Menschen nach Werten in die Irre geleitet und mißbraucht hat.

Lokalreporter und Innenpolitiker der „Presse", Chefredakteur der „Kathpress", Gründer und Chefredakteur des „Informationsdienstes für ßildungspolitik und Forschung" (IBF) waren seine beruflichen Station nen, ehe er zur FURCHE kam. Nicht nur viele Auszeichnungen, inklusive des Titels Professor, belegen, daß Felix Gamillscheg sowohl auf den Gebieten Bildung und Wissenschaft als auch Kirchenberichterstattung zu den Spitzen journalisten dieses Landes gehört. In all seinen Funktionen war er von einem hohen journalistischen Ethos getragen, das er nebst seinem Wissen und seinen Erfahrungen in vorbildlicher Weise an jüngere Kollegen weiterzugeben bemüht war. Dieser wesentliche Zug an ihm gipfelte in der Gründung und langjährigen Leitung der Katholischen Medienakademie, seine Sorge um ethische Mindeststandards im österreichischen Journalismus fand auch in führender Position im Presserat Niederschlag.

Dem Familienmenschen Felix Gamillscheg, der dreifacher Vater und vielfacher Großvater ist, war auch am Arbeitsplatz ein familiäres Klima stets ein großes Anliegen. Dafür, daß jeder freimütig seine Meinung äußern kann, tritt er oft mit Vehemenz ein, ohne ein Hehl daraus zu machen, daß er bestimmte Meinungen überhaupt nicht teilt. Heute schätzt die Redaktion seine väterliche Art als zurückhaltender, aber, wenn Not am Mann ist, stets ansprechbarer und verläßlicher Ratgeber. Ein Bilderbuch-Herausgeber. Wir wünschen Felix Gamillscheg noch viele Jahre in Gesundheit und Verbundenheit mit der Furche!

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