Der Mann, der die furche aus der Krise führte

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Er gehört zur furche-Redaktion wie das Bild des Gründers Friedrich-Funder, unter dem er zwei Mal pro Woche zu Redaktionskonferenzen Platz nimmt: Felix Gamillscheg. Als Chefredakteur von1976 bis 1978 führte er das Blatt aus seiner schwersten Krise, anschließend blieb er als Herausgeber dem Blatt eng und unermüdlich verbunden.

Dass Felix Gamillscheg dieser Tage, am 26. September, schon seinen 80. Geburtstag begeht, vermag man angesichts seiner Vitalität und Einsatzbereitschaft kaum zu glauben. Sein Lebensweg führte den gebürtigen Tiroler zunächst nach Berlin, wo er die Schule abschloss, und später nach Wien, wo der promovierte Historiker - heuer im März erhielt er das Goldene Doktordiplom - eher zufällig zum Journalisten und Buchautor wurde. Sein autobiographischer Roman "Die Getäuschten" spiegelt sein Aufarbeiten der Jahre im Krieg und in russischer Gefangenschaft wider, sein Werk "Kaiseradler über Mexiko" kreist um den 1867 erschossenen Habsburger Maximilian.

Die Erfahrungen, die er als Lokalreporter und Innenpolitiker der "Presse", als Chefredakteur der "Kathpress", als Gründer und Chefredakteur des "Informationsdienstes für Bildungspolitik und Forschung" (IBF) und schließlich als furche-Chefredakteur machte, kamen auch vielen Journalisten der jüngeren Generation zugute: 1978 wurde die Katholische Medienakademie gegründet, die Felix Gamillscheg viele Jahre leitete. Dort und im Presserat trat er vehement dafür ein, dass gute Journalisten nicht nur das Handwerk beherrschen, sondern journalistisches Ethos entwickeln sollen. Nicht nur viele Auszeichnungen, inklusive des Titels Professor, weisen Gamillscheg als einen der großen alten Spitzenjournalisten dieses Landes aus.

Sein väterliches Wesen, seine Sorge um ein familiäres, offenes Klima in der Redaktion kommen wohl auch aus seinem Privatleben, das der passionierte Briefmarkensammler bei aller beruflichen Betriebsamkeit hegte und pflegte. Nach dem Tod seiner ersten Frau Elisabeth im Jahr 1991 trat Felix Gamillscheg, der dreifacher Vater und vielfacher Großvater ist, vor einigen Jahren mit Ingeborg Seidl vor den Traualtar.

Die furche-Redaktion wünscht Felix Gamillscheg noch viele Jahre in Gesundheit und Freude! ski

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