Mehrfach engagierte Schauspielerin

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Sie hat auch für Film und Fernsehen gearbeitet, aber ihre wahre Heimat ist die Bühne. Dort kommt ihre größte Stärke, die Sprache, am besten zur Geltung. Natürlich beherrscht Elisabeth Orth auch das Mimische und Gestische meisterlich, doch wenn sie klassische Texte deklamiert (zum Beispiel auch Bibelstellen im Radio), versteht sie das Publikum akustisch und inhaltlich - bis auf die höchste Galerie.

Elisabeth Orth rinnt altes Theaterblut in den Adern. Vor 65 Jahren, am 8. Februar 1936, wurde sie als älteste Tochter von Paula Wessely und Attila Hörbiger geboren. Nach der Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar und Tourneetheatertätigkeit mit Oskar Werner waren Ulm, Bad Hersfeld und Köln die ersten wichtigen Stationen, 1965 debütierte sie als Luise in Schillers "Kabale und Liebe" am Wiener Burgtheater, dem sie ab den siebziger Jahren als Ensemblemitglied angehörte. Dort hat sie eine Vielzahl großer Frauenrollen gestaltet, etwa die Elektra in der "Orestie" des Aischylos, Goethes "Iphigenie auf Tauris", Brechts "Mutter Courage", die Julie in "Dantons Tod" von Büchner oder die Francine in Frischs "Triptychon".

Von 1995 bis 1999 war Elisabeth Orth an der Berliner Schaubühne engagiert. Mit der Ära Bachler kehrte sie ans Burgtheater zurück, wo sie derzeit in Bonds "Die See" und Horvaths "Der jüngste Tag" auftritt und - wieder unter der Regie von Andrea Breth - für Kleists "Das Käthchen von Heilbronn" probt.

Engagement ist aber auch außerhalb des Theaters ein Kennzeichen von Elisabeth Orth, der besonders die starken und emanzipierten Rollen liegen. Politisch hat sie sich immer wieder gegen Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit eingesetzt. Für die furche schrieb sie über 21 Jahre, von 1979 bis 2000, die Kolumne "Nur so am Rande". Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie von dieser Tätigkeit Abschied genommen.

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