Nahrungsmittelwüste und Speckgürtel

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Die Tatsache, dass etwa eine Milliarde Menschen an Hunger leidet, ist schockierend. Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dieser moralischen Katastrophe, nicht zuletzt im Rahmen des alljährlichen Welternährungstages, ist leider inflationär. Wir(!) haben uns während der letzten Jahrzehnte daran gewöhnt, dass in Afrika(?) und manchmal auch woanders(?) Kinder an Hunger sterben. Was bleibt, ist der erzieherische Spruch: "Denk an die armen Kinder in Afrika und iss auf!“

Hunger gibt es nur noch im Fernsehen. So weit weg ist er. Doch ein Blick in die Vereinigten Staaten genügt, um den Hungerleider "plötzlich“ wieder in der westlich zivilisierten Welt zu orten. Der Begriff "food desert“ taucht immer öfter auf. Gemeint sind damit größere städtische Zonen, in denen kein Essen mehr zu finden ist. Sogar in Washington D.C. gibt es riesige Stadtteile, die keine Lebensmittelgeschäfte, keine Supermärkte und natürlich keine Gaststätten oder Kantinen mehr haben. Ausgerechnet im angeblichen Land des Übergewichts existieren urbane Landstriche, wo Menschen ohne Auto (oder Benzin) kein Essen mehr kaufen können.

Was, wenn es sich ausgeschleckt hat?

Amerika ist zugegeben auch weit weg - sogar weiter als Afrika. Es reicht allerdings schon der Gedanke an die wahrscheinliche Überalterung der sogenannten Speckgürtel. Die Bewohner der beliebten Häuser im Grünen sind auf individuelle Verkehrsmittel angewiesen, um Essen zu kaufen. Werden sie zwangsumgesiedelt, wenn sie nicht mehr fahren können? Und was wäre wenn einer der zwei(!!!) Lebensmittelmonopolisten bankrott geht? Hirngespinst! Das ist natürlich genauso undenkbar, wie die Pleite eines riesigen Drogeriemarktes!

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