Was ursprünglich ein vertiefendes Nebenprodukt war, macht "Phantastische Tierwesen und wie sie zu finden sind" zur vollwertigen zweiten Einstiegsmöglichkeit ins "Harry Potter"-Universum. Das gleichnamige Lexikon wird der Zauberlehrling einst auf Hogwarts verschlingen. Jetzt, im New York des Jahres 1926, steckt dessen Autor, der Magizoologe Newt Scamander, in Schwierigkeiten. Aus der Sammlung, die er im Koffer mit sich schmuggelt, sind einige Kreaturen entwischt. Bald sind deshalb auch die ansässigen magischen Behörden, die über den Ursprung finsterer Ereignisse rätseln, hinter ihm her. Den Stil der Serie behält das Abenteuer in fast allem bei. Deutlicher aber thematisiert J. K. Rowlings Skript die heutige reale Welt, das Gift von Drohszenarien und fanatisierten Kampagnen. Die Produktion bleibt trotzdem meist auf der leichten Seite. Begeistert stellt sie die Charaktere und ihr Potenzial vor, lässt ihr Wunderkabinett bestaunen. Der alte Funken wird so bravourös wieder entfacht.
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind GB/USA 2016. Regie: David Yates. Mit E. Redmayne. Warner. 143 Min
