Redford einmal mehr gradlinig

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Polit-Suspense aus den Händen von Robert Redford: "The Company You Keep - Der Fall Grant“ befasst sich mit einem wahren Ereignis der US-Geschichte, aber Redford interessiert weniger das Historische an der Buchvorlage von Neil Gordon, sondern die Auswirkung einstiger Ereignisse auf das Heute. In seiner letzten Regiearbeit "Die Lincoln Verschwörung“ (2010) hat er das noch im historischen Gewand versucht, als er zwischen den Zeilen einen Brückenschlag vom 19. Jahrhundert zum Post-9/11-Trauma zog. Jetzt hingegen verhandelt er aus heutiger Sicht lange zurückliegende Ereignisse.

Die Schatten des Vietnamkriegs

Redford spielt den Anwalt Jim Grant, der von dem jungen Journalisten Ben Shepard (Shia LaBeouf) mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird: Vor 30 Jahren war Grant Mitglied einer Terrorgruppe, die mit Anschlägen unter anderem gegen den Vietnam-Krieg protestierten. Als Shepard Grants wahre Identität lüftet, wird Grant zum Gejagten und taucht unter. Ein solide inszeniertes und ebenso gespieltes Polit-Drama, das diese wahren Ereignisse rund um das radikale Manifest von "The Weather Underground“ thematisiert. Diese linksextreme Gruppierung ging in den 1960er und 1970er Jahren in den USA mit Bombenanschlägen gegen Regierungsgebäude vor, auch, um ihren Frust über die Kriegs-(Vietnam-)Politik der Mächtigen abzubauen.

Redford hat "The Company You Keep” als effektarmes, aber suspensegeladenes Drama inszeniert, das mit viel Dialog hantiert, ohne sich jemals zum Sprechstück zu reduzieren. Redfords Regie und auch sein Spiel sind überaus gradlinig; das hat einen Grund: Er will eine Message transportieren, und die soll von jedem verstanden werden.

The Company You Keep - Der Fall Grant

USA 2012. Regie: Robert Redford. Mit Robert Redford, Susan Sarandon, Shia LaBeouf. Constantin. 121 Min.

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