Salzburg-Prominenz

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Gunther Martin verbindet Unterhaltung mit Verläßlichkeit.

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Gunther Martin verbindet Unterhaltung mit Verläßlichkeit.

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Während in Salzburg Kult und Geschäft um Mozart immer noch wachsen, könnte der flüchtige Besucher vergessen, daß auch viele andere Prominente hier ihr Leben oder einen Teil davon verbracht haben. Diesem Mißverständnis will Gunther Martin mit einem handlichen Büchlein gegensteuern, das wenigstens eine Auswahl in Erinnerung ruft.

Die 13 Porträts reichen chronologisch von Joseph Haydns Bruder Michael (dem "Salzburger Haydn") bis Herbert von Karajan, beziehen die Maler Hans Makart und Oskar Kokoschka ein, zu denen die unverdient weniger prominenten Anton Steinhart und Anton Faistauer zu rechnen sind, erzählen von den Wahl-Salzburger Dichtern Hermann Bahr, Stefan Zweig und Carl Zuckmayer und dem tragischen Sohn der Stadt Georg Trakl, der erst allmählich allgemein anerkannt wurde. Optisch am nachdrücklichsten verewigt hat sich der Tiroler Clemens Holzmeister, der Festspielhaus-Erbauer.

Es gelingt Martin bei jedem einzelnen seiner "Opfer", den Bezug zur Stadt Salzburg und dem Umland herauszuarbeiten, zugleich aber dem Leser einen Umriß der gesamten Persönlichkeit zu geben, mit einem Wort: gebildete Unterhaltung, locker serviert und in den Fakten verläßlich. Vor allem aber wird dem Besucher der Stadt nicht nur Appetit gemacht. Er bekommt nach jedem Kapitel auch Hinweise auf Spuren des "Prominenten".

Unter den wichtigsten Gründern der Salzburger Festspiele fehlt - zwischen Max Reinhardt und Richard Strauss - leider Hugo von Hofmannsthal. Aber es ist ja ein zweiter Band denkbar.

Prominent in Salzburg Ein biografisch-topografisches Lesebuch Von Gunther Martin Edition Austria im Verlag Pichler, Wien 1998 176 Seiten, reich illustriert, öS 268,

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