Seidl kontrovers aufgenommen, Haneke bejubelt

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Erstmals sind zwei Österreicher im Wettbewerb von Cannes vertreten: Sowohl Ulrich Seidl als auch Michael Haneke hinterließen bleibenden Eindruck bei Presse und Publikum.

Seidls "Paradies: Liebe“ über eine Sextouristin in Kenia löste sowohl Hymnen als auch vernichtende Kritiken aus und erntete bei der Publikumspremiere höflichen Applaus. "Abstoßend und erhaben schön“, urteilt etwa das Branchenblatt Variety, und The Guardian schreibt: "Es gibt einiges im neuen Film des Österreichers Ulrich Seidl, das man als Lucian Freud-Nacktheit beschreiben könnte. Wie immer tendiert er in Richtung einer konfrontativen Groteske, geschaffen mit eisiger Entschlossenheit. Und er präsentiert seinem Publikum ein verstörend surreales Tableau. Dennoch (...) gerät sein Stil hier gefährlich nah an eine Ansammlung von Manierismen und Klischees (...)“.

Haneke wird dagegen bereits als möglicher Wiederholungstäter gehandelt (er gewann 2009 mit "Das weiße Band“ die Goldene Palme). Bei der Publikumspremiere mit starkem Applaus bedacht, schloss sich die Presse dem Lob an. Auch die beiden Hauptdarsteller, Jean-Louis Trintignant und Emmanuelle Riva, gelten als Favoriten auf die Darstellerpreise. Die Preisverleihung findet am kommenden Pfingstsonntag statt. (MG/AZ)

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