Skurrile Skizze einer Generation

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D ie Katze Paw-Paw wartet im Tierheim auf ihre Adoption - und erzählt bis dahin die Geschichte von "The Future“, auch ihrer eigenen Zukunft, immerhin haben sich Sophie (Miranda July) und Jason (Harnish Linklater), beide Mitte 30, dazu entschlossen, sich noch nicht dem Schicksal eines durchschnittlichen Lebenslaufs zu ergeben. Sie wollen also eine Katze adoptieren. Doch es stellt sich heraus: Noch nicht einmal dazu sind sie nach langen Beziehungsjahren bereit, viel zu sehr kreisen sie um sich selbst - und damit auf der Stelle. 30 Tage lang wollen sie alles dafür tun, "echt jetzt mal was anderes zu machen“. Nur, was soll das sein? Es ist eine skurrile Skizze der Lethargie-Depression einer ganzen Generation, die Miranda July ("Me and You and Everyone We Know“) hier entwirft. Wohin, wenn einem niemand mehr den Weg versperrt?

Julys Talent als Performance-Künstlerin findet Eingang und äußert sich in kontrollierter Verspieltheit. "Üblicherweise sagt man die Wahrheit oder die Lüge“, belehrt sie einmal ihr Liebhaber. July entscheidet sich in diesem Film für keins von beiden. Ihre Arbeiten handeln immer von der Doppelbödigkeit der eigenen Zurschaustellung, und es fallen Sätze wie "Ich würde mir gerne mehr die Nachrichten anschauen, aber ich bin schon so weit hinten.“ Paw-Paw als das Symbol einer permanent verweigerten, echten Auseinandersetzung mit der Zukunft, muss am Ende natürlich sterben.

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