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Der Kärnter Karawankenbär

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Seit mehr als einem Jahr erregt der Kärntner Karawankenbär das Gemüt der Öffentlichkeit. Eine ganze Anzahl von Zeitungsausschnitten liegt vor mir, deren Überschriften von „Der Bär muß weg!“ bis „Muß denn der Bär wirklich ausgerottet werden?“ reichen.

Soviel ich mich erinnern kann, war es gleich nach dem ersten Weltkrieg im Jahre 1918, daß nach vielen Jahren wieder einmal ein Bär auf der Kärntner Seite der Karawanken auftauchte. Mit geringen Unterbrechungen besuchte seit jener Zeit alljährlich der eine oder andere Bär die damals noch ruhigen Reviere auf der Nordseite der Karawanken und wurde oft gefährtet, seltener aber gesehen. Nach dem damaligen Kärntner Jagdgesetz zählte der Bär aber gar nicht zum jagdbaren Wild und konnte daher von jedem Gewehrträger erlegt werden. Auch die öffentliche Meinung verurteilte damals jeden in Kärnten auftauchenden Bären von vornherein zum Tode, und ich kann mich gut erinnern, daß beim Auftauchen eines Bären sofort eine kleine oder größere Treibjagd auf das „Untier“ veranstaltet wurde. Alle diese Treibjagden verliefen aber erfolglos.

Ende der zwanziger Jahre versuchte ich selbst einige Male den Bären am Ansitz zu erlegen und hatte die Gelegenheit, da der Bär eine Kalbin geschlagen hatte, benützt, um dort einige Nächte am Riß auf einem Hochstand Vorpaß zu halten. Leider sah ich den Bären damals nie.

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