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Der ungeliebte Kaiser in St. Pölten

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Helmut Korherr versucht mit „Rudolf II.“ den Habsburgerherrscher ins rechte Licht zu rücken. Das Drama wurde im St. Pöltner Stadttheater uraufgeführt.

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Helmut Korherr versucht mit „Rudolf II.“ den Habsburgerherrscher ins rechte Licht zu rücken. Das Drama wurde im St. Pöltner Stadttheater uraufgeführt.

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Rudolf II. wurde oft als Narr auf dem Kaiserthron bezeichnet. Dem versucht Helnut Korherr in seinem Drama „Rudolf II.“ zu widersprechen. In vielen Szenen zeigt Korherr den Kampf des Kaisers mit den Intrigen des Adels an der Person des machtgeilen Georg von Lobkowitz (Walter Benn) und den Bruderzwist mit Erzherzog Matthias, der mit Hilfe Bischof Khlesls (Hans Ollinger) Rudolf unter ständigen Druck setzte.

Zusätzlich läßt Korherr noch eine Reihe Denker und Wissenschaftler auftreten, die Rudolf um sich versammelte und das strapaziert die ohnehin schon verwirrende und genaue historische Kenntnisse verlangende Handlung. Durch die Konzentration auf den unglücklichen und melancholischen Herrscher gewinnt das Stück im zweiten Teil deutlich an Qualität. Reinhard Hauser überzeugt nur bedingt in der Titelrolle. Zu monoton und ohne Ausdruckskraft bleibt seine Darstellung vor allem im ersten Teil des Stückes. Mehr Glaubwürdigkeit vermitteln Walter Benn als einflußhungriger Lobkowitz und Wolf Aurich in seinem Kurzauftritt als Rabbi Löw. Witzig und elegant führt Helmut Schuster als Holfnarr den Zuschauer durch das Stück.

„Rudolf II.“ ist der diesjährige Beitrag des St. Pöltner Stadttheaters beim 3. Österreichischen Theatertreffen in Innsbruck, das vom 23. bis 30. April in der Tiroler Landeshauptstadt stattfindet.

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