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Der Zweite Weltkrieg aus anderer Perspektive

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Man muß mit Gerhard L. Weinbergs monumentaler Darstel-. lung des Zweiten Weltkrieges als globales Ereignis nicht in allen Einzelheiten übereinstimmen, man kann bedauern, daß er über „das wehrlose Dresden, wo sich eine unübersehbare Zahl von Flüchtlingen drängte,” mit dem Satz hinweggeht, daß es „einem Feuersturm ausgesetzt” wurde, man wird ihm auch den einen oder anderen Irrtum vorhalten können.

Was nichts daran ändert, daß dieses magnum opus eines einzelnen nicht nur durch Umfang und Detailreichtum besticht, spndern durch den Blickwinkel der Darstellung gerade auf dem deutschen Buchmarkt eine Lücke füllt. Es fehlt hier nicht an Titeln zum Thema, doch die Darstellung des

Zweiten Weltkrieges aus der deutschen Perspektive dominiert.

Weinberg, der 1928 in Hannover geboren wurde, Deutschland verlassen mußte und seit 1974 in North Carolina Geschichte lehrt, schreibt aus dem Blickwinkel der Alliierten. Er untersucht zwar die Motive aller Beteiligten einschließlich Japans, konzentriert sich aber auf das Geschehen an den Fronten und blendet den 20. Juli 1944 geradezu kunstvoll aus. Das Buch kann andere Gesamtdarstellungen ergänzen, aber keinesfalls ersetzen.

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