7083198-1994_06_22.jpg
Digital In Arbeit

Die Schulen versagen in den musischen Fächern

Werbung
Werbung
Werbung

Begnadet für das Schöne“ war der Titel des ersten Gesprächs, das vom Institut für bildnerische Erziehung und Kunstwissenschaft an der Akademie der bildenden Künste in Wien durchgeführt wurde. Sein Vorstand Herwig Zens charakterisierte den gegenwärtigen Zustand

der bildnerischen Erziehung an den AHS gekennzeichnet durch „ministerielle Bewußtlosigkeit“. In den Schuldebatten würden Inhalte nicht diskutiert.

Der Vertreter des Unterrichtsministeriums, Alfred Fischl, betonte, daß die musischen Fächer eher Entlastungsfunktion für die Schüler hätten. Eltern seien immer weniger bereit, die Notwen

digkeit musischer Fähigkeiten anzuerkennen, in den Schulen sei alles unerwünscht, was Lärm und Staub verursache.

Über die katastrophale Situation in ihrem Bereich sprach Ingrid Planatscher, Fachinspektorin für Tirol und Vorarlberg. Zur Zeit unterrichten an die 140 Lehrkräfte, doch nur ungefähr zwanzig davon hätten ein einschlägiges Stu-

dium absolviert. Die meisten Lehrkräfte müßten daher jedes Jahr um die Verlängerung ihres Arbeitsvertrages bangen und das mache sie erpreßbar. In vielen Schulen gäbe es keinen eigenen Handarbeits- oder Zeichensaal mehr. Ihre Meinung, daß Österreichs Schulen im Bereich der kreativen Erziehung völlig versagten, blieb unwidersprochen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung