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Mysterienbühne spielt Calderon

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Die Troßberg-Bühne wurde vor zwei Jahren mit dem Ziel, eine kulturelle Einrichtung im Sinn des christlichen Glaubens zu schaffen, ins Leben gerufen. Heinz Troßberg, der Gründer und Regisseur dieser Theatergruppe, in welcher er auch als Schauspieler, Bühnen- und Kostümbildner tätig ist, weist darauf hin, daß nur wenige daran interessiert sind, das christliche Denken und Wollen nicht nur durch Reden und Diskussionen, sondern auch durch eindrucksvolle Theateraufführungen „erklären” zu lassen und an Hand von lebenden Beispielen das Mysterium des Menschen darzustellen. Die Synthese von „christlicher Kunst und belehrender Tätigkeit”, wie sie Troßberg erstrebt, findet er in Calderons Fragmenten realisiert, die er in der Bearbeitung von Heinz Scheibenbogen in dieser Spielzeit zur Aufführung bringt: „Der verlorene Sohn” und „Die große Schuld”, welche von nun an nur noch in Kirchenräumen gegeben werden — und dorthin gehören sie.

Der Beweis ist gelungen; die fünf ausgezeichneten Träger der Handlung sird alle Beruf sschauspieler, welche im Rahmen einer mit bescheidenen Mitteln gestalteten, aber untrüglich die Künstlerhand des

Bildners verratenden Bühne, in schönen Stilkostümen agierend, das Kunststück fertiggebracht haben, in den eher nüchternen Pfarrsaal von Gumpendorf etwas von Geist und Atmosphäre des spanischen Barocks hineinzuzaubem. Auch konnte sie ein musikalisches Experiment mit Tonband und Sprechstimme nicht stören, das seinen versöhnlichen Ausklang mit Beethovens „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre” gefunden hat. (Spieltermine in Nr. 45 der „Furche”.)

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