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Oskar Werner: Die Stimme des Jahrhunderts

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Vor zehn Jahren starb einer der großartigsten österreichischen Schauspieler dieses Jahrhunderts, der ein äußerst verletzlicher Mensch war: Oskar Werner.

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Vor zehn Jahren starb einer der großartigsten österreichischen Schauspieler dieses Jahrhunderts, der ein äußerst verletzlicher Mensch war: Oskar Werner.

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Wer das letzte Interview mit Oskar Werner, das unlängst im ORF ausgestrahlt wurde, gesehen hat, kann nicht ohne Erschütterung geblieben sein: Ein vom Alkohol schwer Gezeichneter bückte auf sein Leben wie eine griechische Tragödie zurück. Der in ärmlichen Verhältnissen in Wien-Gumpendorf als Oskar Bschließmayer Geborene war viel zu sensibel, um die intrigante Welt (des Theaters) und die Ignoranz seiner Heimatstadt zu verkraften.

Es war für ihn mehr als ein Traum, als er, noch nicht volljährig, mitten im Zweiten Weltkrieg Mitglied des Burgtheaters wurde (ohne sich an das Regime anzubiedem). Später erhob er immer wieder seine Stimme, eben die Stimme, gegen Antisemitismus und Faschismus. Er leistete sich den Luxus, den er sich gegen Ende seines Lebens gar nicht mehr leisten konnte, Filmrollen und Angebote für Engagements abzulehnen, wenn sie ihm ideologisch nicht geheuer waren. Seine berühmten Rezitationsabende „Gedichte gegen den Krieg“ wurden vom offiziellen Österreich offenbar als nicht zeitgemäß betrachtet und deshalb in keiner Weise unterstützt.

In dieser Weise erfährt man sehr viel aus diesem Buch Robert Dachs', das, wie schon der Untertitel „Genie und Fetzenschädel“ anklingen läßt, sehr persönlich gehalten ist. Das macht diesen Band einerseits sehr eindringlich, auf der anderen Seite jedoch etwas zu hagiographisch.

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