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Schon 1894: Der Galgen als Waffe des deutschen Volkstums

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Die Ausstellung „Die Macht der Bilder - Antisemitische Vorurteile und Mythen” im Wiener Rathaus schließt mit Ende dieses Monats. Die gebundene Ausgabe des im Wiener Picus Verlag erschienenen Kataloges wurde mittlerweile auch in Deutschland ein Erfolg: Ein Standardwerk über den Antisemitismus, das vor allem mit der Ansicht aufräumt, der Nationalsozialismus sei sozusagen eine Panne gewesen, die dem Volk der Dichter und Denker (und dem der Heurigenbesucher) unterlief. Die von hervorragenden Antisemitismusforschern erarbeitete Dokumentation zeigt einmal mehr, diesmal besonders gut belegt, wie der Antisemitismus ab dem frühen 19. Jahrhundert immer aggressiver wurde ~ und zwar keineswegs von unten kommend, sondern als politisch instrumentalisiertes Phänomen.

Dabei wurde der Massenmord lang vor Hitler als Mittel zur Lösung der „Rassenfrage” empfohlen und zugleich verharmlost. Rereits in einem Flugblatt aus dem Jahr 1894 erscheint der „Judengalgen” als Waffe des deutschen Volkstums. Vor allem für Lehrer sollte dieses Ruch Pflichtlektüre sein.

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