These vom gewalttätigen Monotheismus abgeschwächt

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Er gehört zu den bekanntesten Kulturwissenschaftern: Jan Assmann, geb. 1938, studierte u.a. Ägyptologie und Klassische Archäologie. Von 1976 bis 2003 lehrte er der Universität Heidelberg, seither hat er eine Honorarprofessur an der Universität Konstanz inne. International bekannt wurde er für die mit seiner Frau, der Literaturwissenschafterin Almeida Assmann, entwickelte Theorie des kulturellen Gedächtnisses. In die Schlagzeilen geriet Assmann vor allem mit seiner These, nach der dem Monotheismus ein Gewaltpotenzial innewohnt, da er die eigene Überzeugung absolut setze und den Glauben des anderen nicht anerkenne. Assmann nannte dies "Mosaische Unterscheidung“ (2003); er meint damit, dass mit dem Monotheismus Israels ein absoluter Wahrheitsbegriff aufgekommen sei, der das pluralistische Nebeneinander im antiken Götterhimmel verdrängt habe. Diese These hat Assmann zuletzt bei seinem Seminar, das im Mai bei den Wiener Theologischen Kursen hielt, stark abgeschwächt: Assmann betonte, er habe in seinem Forschen stets nach "Argumenten für die Gewaltlosigkeit“ gesucht. Große Chance der Religion sei es, "durch gewaltverzicht Macht auszuüben“. (ofri)

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