Verhüttelt und verplant

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Die USA sind in Europa derzeit schwer aus der Mode. Dennoch schreitet die Amerikanisierung heimischer Städte stetig voran. In Österreich übrigens noch mehr als anderswo. Das bedeutet: Verödung innerstädtischer Gebiete, Shopping- sowie Büro-Konglomerate im Niemandsland, und ein unkontrolliert wachsender "Speckgürtel" rund um die Städte, der die Geschmacklosigkeit vieler Bewohner und das Raumplanungsdesaster der Politik offenbart.

Da hat Österreich mit der "Shopping City Süd" angeblich die größte Einkaufsmeile der Welt. Doch das grenzenlose Einkaufsvergnügen wird mit Verkehrszusammenbrüchen sowie dem Ruin kleiner Geschäfte und Kinos im Umfeld teuer erkauft.

Während man in den USA im zugegebenermaßen kitschigen, aber meist zumindest einheitlichen Stil Vororte wuchern lässt, wird hierzulande völlig planlos verhüttelt. Auf engstem Raum baut jeder Bauträger in unmittelbarer Nähe zum anderen diverse Reihenhaus-Siedlungen im allerhässlichsten Stilmix. Ganz zu schweigen davon, dass dem Bauen eigentlich eine Anbindung an den öffentlichen Verkehr vorangehen sollte. Keine Rede davon. So wird die grüne Oase zur Verkehrshölle. Der Transit, das sind wir selbst.

In vielen Ortschaften sind Lebensmittel nur mehr an der Peripherie zu bekommen, und wer einen Nagel braucht, muss kilometerweit zu riesigen Baumärkten fahren, in denen der Preis längst nicht so klein wie das Service ist. Auch diesbezüglich ist man in den USA besser dran. Denn von der professionellen Freundlichkeit amerikanischer Angestellter kann man (speziell in Wien) nur träumen.

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