Von Obama lernen, heißt siegen lernen

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Superwahljahr in Österreich: Volksabstimmung, vier Landtagwahlen, Nationalratsentscheidung. Wer wird gewinnen? Die Präsidentenwahl in den USA hat man inzwischen sehr präzise analysiert. Welches Wissen könnte auch österreichischen Politikern nicht schaden?

Barack Obama hat immer das Notwendige gesagt und, was er konnte, auch getan, vor allem in der Außenpolitik - die Entzauberung der USA als alleiniger Supermacht und ihre Unterordnung unter das Völkerrecht war und ist in der diesbezüglich gewaltig verwöhnten Bevölkerung wahrlich nicht leicht oder gar populär. Bisweilen schien es, als würde ihn das die Wiederwahl kosten. Aber Kurs zu halten, auch wenn vieles nicht gleich durchzusetzen war, erwies sich zuletzt als wichtiger als dauernde Positionswechsel, wie sie sein Herausforderer praktizierte.

Der Präsident erklärte, die USA würden immer unterschiedlicher, bunter, aber auch toleranter - und wandte sich 2012, wie schon 2008, konsequent nicht in erster Linie an Stammwähler (die ihm überwiegend treu blieben), sondern an neue Wählerschichten und vor allem an bisherige Nichtwähler: mittels moderner Kommunikationstechniken, wobei er aber nicht nur auf technische, sondern auch auf politische Präferenzen dieser Schichten einging. Das schuf Glaubwürdigkeit und Vertrauen, was mehr zählte als konkrete Erfolge.

Seine Reden bewegten sich immer auf hohem sprachlichen Niveau, waren für alle verstehbar und rührten nicht nur Hirne, sondern auch Herzen an. Zweimal hat man Obama in jüngster Zeit vor TV-Kameras weinen gesehen - irgendwie elegant, aber glaubhaft. Öfter sprach er von sich aus auch von dem, was ihm nicht gelungen war. Allen führte er vor, dass er zuhören konnte.

Schlechte Nachrichten für eitle Selbstdarsteller, eingebildete Wendehälse, Phrasendrescher und Tränenspotter.

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