Was Sie künftig hier erwartet

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"Wie kann man sich bloß mit so einem banalen Thema wie Essen beschäftigen?" Wieder und wieder bekommen wir diese Frage gestellt. Die Gegenfrage bleibt meist unbeantwortet. Wir wissen also nicht, warum Essen banal sein soll. Liegt es am philosophisch aufbereiteten Gegensatz des (wichtigen) Geistes und des (bedeutungslosen) Körpers oder vielleicht doch daran, dass der Einkauf, die Zubereitung und die Beseitigung der Reste von Nahrung im Regelfall der Hausfrau vorbehalten bleibt? Zweitklassige, uncoole Arbeiten? Essen als Ausdruck des Patriarchats?

Essen erhält uns am Leben. Ohne Essen sterben wir. Wenigstens bereitet uns diese Lebensnotwendigkeit ein gewisses Vergnügen - zumindest meistens. Unser täglich Brot wurde genauso wenig von praktischen Infusionen abgelöst wie das Schnitzel von Kalorienpillen. Diese Ideen von 60er-Avantgardisten scheiterten vermutlich am menschlichen Hang zum Genuss. Ärzten zufolge sollen wir bei längeren Phasen künstlicher Ernährung sogar zu Selbstmord neigen. Doch vielleicht ist Essen mehr als nur Genuss.

Weihnachtsstriezel und Wickelkind

Mit der Auswahl, der Zubereitung, der Gestaltung und der Art des Verzehrs von Speisen erschaffen wir einen Teil unserer Identität, "outen" uns als Mitglieder einer Gesellschaft, einer Kultur. Warum essen Österreicher keine Insekten? Worin liegt die religiöse Symbolik eines Allerheiligenstriezels und wieso strecken wir bei Tisch den Rücken durch? Viele dieser Fragen wollen wir an dieser Stelle beantworten, und wir bedanken uns bei der Redaktion für die Möglichkeit und das Vertrauen, hier schreiben zu dürfen.

Der Striezel entstand vermutlich als Opferbrot und Ersatz für das Haaropfer. Er diente unter anderem als Metapher für das Wickelkind (Weihnachtsstriezel) und wurde in diesem Zusammenhang in Bayern sogar als Liebesbeweis ("Ich will ein Kind von dir!") verschenkt. Ist das banal?

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