Zivilisierte Menschen in zivilisiertem Land

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"Wir haben uns, wie das in einem zivilisierten Land unter zivilisierten Menschen üblich ist, begrüßt und verabschiedet", erklärte der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Ariel Muzicant auf die Frage, ob er dem Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider die Hand geschüttelt habe. Getroffen haben sich Muzicant und Haider am Montag bei einer Aussprache zwischen IKG-Offiziellen und Vertretern der Landeshauptleutekonferenz. Dabei haben sich die beiden Gruppen darauf geeinigt, dass die Verhandlungen über Entschädigungen für in der NS-Zeit erlittenes Unrecht noch vor Weihnachten zu einem Abschluss kommen.

Die Länder werden für diese Entschädigung Mittel in der Größenordnung von 250 Millionen Schilling zur Verfügung stellen, berichteten Muzicant und der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll nach dem Gespräch. Mit dem Bund verhandelt Muzicant darüber hinaus nach eigenen Aussagen über die Finanzierung von Infrastruktur der IKG. Die von ihm einmal geforderten 800 Millionen Schilling werden damit in Summe nicht ganz erreicht werden können, räumte Muzicant gegenüber der APA ein.

Sollte bis Weihnachten aber alles klappen, so wie es derzeit vereinbart ist, wolle Muzicant jedoch alles dafür unternehmen, dass eine der beiden in den USA noch anhängigen Sammelklagen zurückgezogen werde.

Nach Rücknahme der Fialkoff-Klage hoffe er dann freilich auch auf einen Vier-Parteien-Konsens, die Auszahlung der im Jänner zusätzlichen Sozialleistungen vor dem Abschluss der letzten, in Kalifornien anhängigen Klage, vorzuziehen. Pröll berichtete, die Gesprächsrunde habe "in einer äußerst korrekten, sachlichen, fairen Atmosphäre stattgefunden". Auch Muzicant sprach von einem "sehr konstruktiven und sachlichen Gespräch". 2 3 4 5 6 7

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