Der erwartete Wechsel fand statt

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Die Weichenstellung ging wie geplant vor sich: Der Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde Wien bestellte am 21. Februar einhellig den Geschäftsführer der Kaffeerösterei Alvorada, Oskar Deutsch, zum interimistischen Präsidenten.

Deutsch, 48, ist seit 1998 Vizepräsident der IKG und stellt Ariel Muzicants Wunschkandidat dar. Ob die interimistische in eine reguläre Präsidentschaft münden wird, hängt vom Ausgang der IKG-Wahlen Mitte November 2012 ab. Neben Muzicants bisheriger Liste Atid, die nun von Deutsch angeführt wird, haben sich bereits Gegenkandidaten ins Spiel gebracht. So wird der Psychoanalytiker und Herausgeber der jüdischen Zeitschrift Nu, Martin Engelberg, antreten, auch die Industrieerbin Patricia Kahane hat ihr Interesse deponiert.

Die letzte spektakuläre Maßnahme der Ära Muzicant stellte die Neuordnung der Medien der IKG nach dem Sommer 2011 dar (die FURCHE berichtete): Die renommierte IKG-Zeitung Die Gemeinde wurde nach 60 Jahren eingestellt und durch das urbane Magazin Wina ersetzt. Nach einer Einführungsphase, die im März endet, soll sich herausstellen, ob sich das ambitionierte Projekt, das Wina zweifelsohne darstellt, auch rechnet. Nun ist der neue Präsident dafür zuständig, zu evaluieren, ob die letzte Muzicant’sche Strukturreform greift. Das Konzept hinter dieser Reform, jüdische Medien offener nach außen hin zu gestalten, hat Deutsch längst zu seinem eigenen gemacht. Bei seiner Antrittspressekonferenz am 22. Februar nannte der neue IKG-Präsident als wesentlichstes Anliegen, die Gemeinde stärker für Nicht-Juden zu öffnen. (ofri)

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