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Die AGES-Mediziner kümmern sich um Vorbeugung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten.

Legionellen, Salmonellen, Tollwut, Tuberkulose: Krankheitserreger lauern überall, im Wasser, in der Luft, im Boden, zum Teil in unseren Lebensmitteln. Los wird man sie nie, man kann ihnen das Leben aber so schwer wie möglich machen. Treten Infektionskrankheiten in Österreich auf, wird in den Labors der AGES bestimmt, welche Erreger es genau sind und woher sie kommen. Mit diesem Wissen können die Behörden die am besten geeigneten Vorsorgemaßnahmen ergreifen.

Noroviren z.B. sind für den Großteil der nicht bakteriell bedingten Brech-Durchfallerkrankungen verantwortlich. "In Gemeinschaftseinrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegestationen, Seniorenresidenzen oder Schulen gelten sie als häufigste Ursache für Ausbrüche von Gastroenteritis", sagt Univ.-Prof. Franz Allerberger, Bereichsleiter Humanmedizin der AGES. Durch den häufigen und engen Kontakt zwischen Patienten und Personal können Noroviren in diesen Einrichtungen rasch und schwer beherrschbare Ausbrüche von Brechdurchfällen auslösen. In Krankenhäusern, Pflegestationen und ähnlichen Gemeinschaftseinrichtungen ist es daher von besonderer Bedeutung, Ausbrüche zu verhindern bzw. zumindest rasch zu erkennen und eine weitere Infektionsausbreitung zu verhindern. Eine AGES-Leitlinie erläutert Maßnahmen zur Verhinderung und Eindämmung in Krankenhäusern. Diese Maßnahmen können im Anlassfall auch für andere Gemeinschaftseinrichtungen wie z.B. Seniorenresidenzen oder Kinderheime angewendet werden. "Ein Ziel dieser Leitlinie war es auch, die verschiedenen lokalen Maßnahmenempfehlungen österreichweit zu harmonisieren", sagt Allerberger.

Noroviren sind weltweit verbreitet und verursachen sowohl sporadische Infektionen als auch regelrechte Ausbrüche. Infektionen können das ganze Jahr über auftreten, wobei in den Wintermonaten eine Häufung zu beobachten ist. Erst seit wenigen Jahren erlauben neue Labortechniken den verlässlichen Nachweis dieser Viren. Die österreichische Referenzzentrale für Norovirus befindet sich am AGES-Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Graz.

Jedes Jahr werden in Österreich zwischen 51 und 59 Fälle von Legionärskrankheit diagnostiziert. Im Schnitt sterben sechs bis acht Erkrankte an dieser durch das Bakterium Legionella pneumophila verursachten schweren Lungenentzündung. In vielen Fällen ziehen sich die betroffenen Personen die Erkrankung während eines Urlaubs zu: Insgesamt infiziert sich ein Viertel aller Betroffenen während einer Reise. Seit der Entdeckung der Legionärskrankheit im Jahr 1976 wurden in vielen Ländern Überwachungs-Systeme für Legionella-Infektionen eingerichtet. In Österreich ist am AGES-Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene Wien, gleichzeitig Sitz der nationalen Referenzzentrale für Legionellen, seit über 15 Jahren ein nationales Melde- und Überwachungssystem für Legionella-Infektionen etabliert. Seit 2001 ist jeder Verdachts-, Erkrankungs- und Todesfall nach dem Epidemiegesetz meldepflichtig. Die Referenzzentrale ist darüber hinaus in ein europäisches Überwachungssystem eingebunden.

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