Expertenrat soll konkrete Maßnahmen entwickeln

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Mit der Errichtung eines Expertenrats für Integration will das Innenministerium die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für Integration (NAP) vorantreiben. Aus dem NAP, der unter Mitarbeit des Österreichischen Integrationsfonds erarbeitet wurde, soll in Zukunft eine wirksame nationale Integrationsstrategie entwickelt werden, heißt es in einer aktuellen Aussendung aus dem Büro von Innenministerin Maria Fekter (ÖVP).

„Der Nationale Aktionsplan beinhaltet eher allgemeine Maßnahmen. Die Aufgabe des Anfang Juni einberufenen Expertenrats ist es, konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Der Expertenrat soll Dinge auf den Punkt bringen – umso konkreter er dies tut, umso wahrscheinlicher ist es auch, dass diese konkreten Vorschläge dann umgesetzt werden“, erklärt Heinz Fassmann, Vorsitzender des Expertenrats. Fassmann, Universitätsprofessor am Institut für Geografie und Regionalforschung an der Universität Wien, ist ein international gefragter Experte für Arbeitsmarktgeografie und Migrationsforschung und Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Gemeinsam mit der Migrationsforscherin Gudrun Biffl (Donau-Uni Krems), Ilan Knapp (Jüdisches Berufsbildungszentrum), Georg Lienbacher (Wirschaftsuniversität Wien), Hans Winkler (Journalist), Rainer Rößlhuber (Sportunion) und Klaus Lugger (Neue Heimat Tirol) und Christiane Spiel (Universität Wien) nimmt das Gremium im Sommer seine Arbeit auf, Anfang September soll einer erster Zeitplan fertiggestellt sein.

Handlungsbedarf im Bildungsbereich

„Besonders im Bereich der Bildung herrscht dringender Handlungsbedarf“, sagt Heinz Fassmann. „Unser Schulsystem produziert noch immer zu viele Schülerinnen und Schüler mit zu wenigen Chancen. Besonders Kinder mit Migrationshintergrund sind davon stark betroffen. Viele schließen nicht einmal die Pflichtschule ab. Das erhöht natürlich das Risiko, später einmal arbeitslos zu werden.“

Ob die Vorschläge des Gremiums auch umgesetzt werden, weiß Fassmann nicht. „Ich mache mir da keine Illusionen. Integration ist eine Querschnittsmaterie. Maßnahmen betreffen immer mehrere Ministerien sowie Bund und Land. Das macht eine Umsetzung natürlich extrem schwierig und langwierig“, so Fassmann.

Obwohl vom Innenministerium eingerichtet, arbeitet der Expertenrat völlig unabhängig. Das Innenministerium stellt Tagungsräume, Personal sowie Geld für notwendige Studien zur Verfügung und bietet Unterstützung bei administrativen Tätigkeiten an. (sj)

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