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Das Gutachten einer achtköpfigen Historiker-Kommission über die umstrittene Wehrmachtsausstellung hat das Hamburger Institut für Sozialforschung vom Vorwurf der Manipulation entlastet. Die vor einem Jahr nach massiver Kritik gestoppte Schau "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht von 1941-1944" enthalte zwar "sachliche Fehler, Ungenauigkeiten und Flüchtigkeiten bei der Verwendung des Materials", urteilte die Experten. Jedoch seien keine Exponate gefälscht worden und auch die Grundaussagen der Ausstellung seien korrekt, erklärten die Historiker.

Die Ausstellung war seit einem Jahr nicht mehr gezeigt worden, nachdem kritisiert wurde, einige Fotos zeigten sowjetische und nicht deutsche Kriegsverbrechen. Nach Angaben der Historiker haben die Recherchen der Kommission ergeben, dass einige der gut 1.400 gezeigten Fotos falsche Bildunterschriften trugen. Insgesamt aber hätten die Ausstellungsmacher seriöse Quellenarbeit geleistet. Allerdings argumentiere die Ausstellung "teilweise zu pauschal und unzulässig verallgemeinernd", heißt es in dem Urteil der achtköpfigen Historiker-Kommission.

Die Aussagen über die Wehrmacht und den im Osten geführten Vernichtungskrieg blieben aber richtig.

Bei den an Juden, Kriegsgefangenen und Zivilisten in der Sowjetunion begangenen Verbrechen handele es sich "nicht um vereinzelte Übergriffe oder Exzesse, sondern um Handlungen, die auf Entscheidungen der obersten militärischen Führung und der Truppenführer an der Front und hinter der Front beruhten".

Die Kommission empfahl daher, die Ausstellung in einer "gründlich überarbeiteten (...) Form weiter zu präsentieren", weil sie "auch in den kommenden Jahren (...) einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der historisch- politischen Kultur" in Deutschland leisten könne.

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