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Krebserregend im Tierversuch

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PVC stellt in allen Lebensstadien - von der Produktion über die Verwendung bis zur Entsorgung - ein Problem für die Umwelt und die menschliche Gesundheit dar. Bei PVC für medizinische Anwendungen kommt zu den Gefährdungen, die vom Element Chlor beziehungsweise den verschiedenen Chlorverbindungen ausgehen, die Belastung durch den in großen Mengen verwendeten Weichmacher DEHP hinzu.

Gefahren durch Chlor: Es wird durch die energieintensive Chlor-Alkali-Elektrolyse aus Kochsalz gewonnen. In einem weiteren Produktionsschritt, bei dem als Nebenprodukte toxische chlorierte Kohlenwasserstoffe anfallen, entsteht das Monomer Vinylchlorid VC. VC ist krebserregend, schädigt Haut, Knochen, Leber und Erbgut. VC wird zu PVC polymerisiert und dann entgast. Dabei gelangen Beste von VC in Abluft und Abwasser. Vor allem in sogenannten „Billiglohnländern" hergestellten PVC-Artikeln besteht die Gefahr, daß sie VC-Rück-stände in bedenklichem Ausmaß enthalten. Diese können sich während der Benützung herauslösen, ebenso wie andere Zusatzstoffe, wie etwa Weichmacher.

Bei Bränden, aber auch bei der Entsorgung in Müllverbrennungsanlagen, entstehen aus PVC Salzsäure und giftige Chlorkohlenwasserstoffe. Zu den gefährlichsten bei der Verbrennung von PVC produzierten Substanzen gehören Dioxine und Furane.

Diethylhexylphthalat DEHP ist der meistverwendete Weichmacher in medizinischen Schlauchsystemen und Behältern aus PVC, zum Beispiel Blut-und Infusionsbeuteln. Aufgrund der vielfältigen Gesundheitsbelastungen empfehlen verschiedene Wissenschaftler den Ersaz von DEHP.

Da DEHP nichtfest in die PVC-Ma-trix eingebunden st, kann es aus dieser herausdiffundferen. DEHP ist in fetthaltigen Flüssi[keiten gut löslich und reichert sich laher in Vollblutoder Plasmaextraken sowie in bestimmten Infusionsösungen, etwa in Vitamin A beziehungsweise E enthaltenen Mischinfusioien, in beträchtlichen Mengen an.

Tierversuche, bei denen Mäusen und Ratten mit DEH? versetzte Nahrung verabreicht wurd>, zeigten einen signifikanten Anstieg vin Lebertumoren. Deshalb ist DEHP n den USA als „krebserregend im Tierersuch" und mangels adäquater epideniologischer Studien beim Menschen als „mögliches Human-Karzinogen "Gruppe B2 des Klassifikationsschems des US-Umweltbundesamtes) eingestuft. Auszug aus

„PVC im Krankenhaus", eve Studie von „Greenpeace", Wien 195.

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