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Lange galt die steirische Volkspartei als Denkfabrik der ÖVP. Doch in letzter Zeit nimmt dort das Querdenkertum leicht querulatorische Züge an.

Da verwendet zum Beispiel der steirische VP-Landesgeschäftsführer Andreas Schnider offenbar mehr Zeit für Interviews, in denen er seiner Partei Unfreundlichkeiten ausrichtet, als für seinen Organisationsjob. Nach dem -inhaltlich interessanten, parteitaktisch problematischen -Kampf für Ganztags-und Gesamtschulen ist nun die Homo-Ehe, inklusive Adoptionsrecht, sein Kampfthema. [ ]

Querdenkertum scheint sich in der ÖVP derzeit hauptsächlich über Illoyalität gegenüber der eigenen Partei zu definieren. In FPÖ und SPÖ gibt es keine klassischen Querdenker, weil da eine klare Ideologie fehlt, dort die Parteidisziplin ein Wert für sich ist. Bei den Grünen wiederum halten sich bis auf den Parteichef (Alexander Van der Bellen; Anm.) alle an die Parteilinie.

Die Steiermark brachte einst echte Denker hervor, etwa den SP-Mann Rupert Gmoser, aber auch den jüngeren Gerhard Hirschmann (der 2005 mit einer eigenen Liste bei der Landtagswahl antrat; Anm.) sowie seinen bereits aus der Politik ausgeschiedenen Parteikollegen Bernd Schilcher. Heute steht das "quer" im Vordergrund. Die nächste steirische Landesausstellung widmet sich übrigens dem Thema "Narren &Visionäre". Ob das im Wahljahr selbstironisch gemeint ist? Nr. 37 /9. September 2004

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