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Phänomen Religion

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Am 29. November wird die Österreichische Gesellschaft für Religionswissenschaft (ÖGRW) gegründet, ein Zusammenschluß von Wissenschaftern aus verschiedenen Forschungsrichtungen, die sich mit religiösen Phänomenen beschäftigen.

Vertreten sind neben der Religionswissenschaft beispielsweise die Ethnologie, die Tibetologie und Ruddhismuskunde, die Judaistik et cetera. Die ÖGRW soll dem wissenschaftlichen Austausch dienen, um religionswissenschaftliche Erkenntnisse und das Studium der Religionen zu fördern. Religion wird als zentrales Phänomen der menschlichen Kultur verstanden. Die Religionswissenschaft möchte durch die vorurteilslose Darstellung religiölen Lebens zum besseren Verständnis der Menschen untereinander beitragen. Dadurch soll auch das friedliche Zusammenleben der Menschen in unserer modernen, multikulturellen Welt gefördert werden.

Die ÖGRW will die Öffentlichkeit durch wissenschaftliche Veranstaltungen, Vorträge und Publikationen über aktuelle Erkenntnisse zum Thema Religion informieren. So befassen sich zum Reispiel mehrere Religionswissenschafter in Österreich mit den sogenannten Neuen religiösen Rewe-gungen. Das sind unter anderem jene Gruppierungen, die sich seit den siebziger Jahren in Europa gebildet haben, und die sich aufgrund eines hin-duistischeri, buddhistischen oder islamischen Kontextes einer bestimmten religiösen Praxis widmen.

Die Gründung der ÖGRW geht auf die Initiative der Religionswissenschafter Johann Figl (Wien) und Manfred Hutter (Graz) zurück. Mitglied der Gesellschaft kann jeder werden, der Interesse an religionswissenschaftlichen Fragestellungen hat. Im Anschluß an die Gründungsversammlung wird ein Vortrag des bekannten Indologen Heinrich von Stie-tencron über ein unbekanntes hindui-stisches Fest in Orissa stattfinden (Universität Wien, HS 47,18 Uhr).

Das Fach der Vergleichenden Religionswissenschaft ist bereits mehr als hundert Jahre alt, die ersten Lehrstühle wurden 1873 in Genfund Roston errichtet. Anlaß dafür war das im 19. Jahrhundert steigende Interesse an fremden Religionen und Kulturen. In jüngster Zeit sind auch die religionsgeschichtlichen Entwicklungen in der christlich-europäischen Vergangenheit in das Rlickfeld der Religionswissenschaft gerückt. In Österreich ist das Fach „Religionswissenschaft” keine eigene Studienrichtung, sondern nur im Rahmen einer Fächerkombination zu belegen.

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