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Das gesprochene Wort steht im Zentrum von Literatur im März.

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Die literarischen Strategien der „Wiener Gruppe" aus den fünfziger und sechziger Jahren haben bis heute ihre Wirkung nicht verloren. Dies versucht, das traditionelle Literaturfest „Literatur im März" zu zeigen. Daß es zustande gekommen ist, mutet fast wie reiner Zufall an. Denn ursprünglich sollten, wie auch in den Jahren zuvor, Wendelin Schmidt-Dengler, Professor für neue deutsche Literatur an der Universität Wien und Bernhard Fetz ein Konzept zum Thema „Lügen in der Literatur" entwickeln.

Kurzerhand wurde das erfolgreiche Team ausgebootet. Jemand aus Leipzig könne 1000 Autoren aus ganz Deutschland nach Osterreich bringen, hieß es. Mitnichten. Nachdem Fetz und Schmidt-Dengler bereits im Vorjahr das Thema „Abschiede" verwehrt und aus Kostengründen nur der Saal im Palais Auersperg zur Verfügung gestellt wurde, ist es kein Wunder, daß das Team sich kein zweites Mal bitten ließ. Mit der Begründung, daß jedes Festival von Zeit zu Zeit Adaptierungen brauche, kündigte Ursula Pasterk „Word up", die heurige „Literatur im März" (21. bis 24. März im Museumsquartier), an. Daß es doch noch ein Literaturfest gibt, ist Christine Böhler, der Verantwortlichen für Veranstaltungen im Wiener Literaturhaus, zu verdanken. Sie organisierte in kürzester Zeit eine Veranstaltungsreihe, die sich sehen und vor allem hören lassen kann, „word up" ist das Synonym für eine Poesie, die das gesprochene Wort ins Zentrum stellt. Neben Gerhard Bühm und'H. C. Artmann, den Vätern der aktuellen Jugendpoesie, der Spoken Poetry, sind auch Vertreter dieser Bichtung aus den USA geladen. Nicht fehlen dürfen Ernst Jandl und von der jungen Generation Franzobel, der beim letzten Ingeborg-Bachmann-Preis mit seinem Siegertext eine kongeniale Verbindung von geschriebener und gesprochener Literatur demonstrierte. „Open Mike" fordert junge Nachwuchskünstler zum Wettstreit auf. (Anmeldung bis 15. März. Tel.: 0222/597 99 77)

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