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Alpenbilder

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Die Hundertjahrfeier des Österreichischen Alpenvereins ist der Anlaß der Ausstellung „Alpenbilder aus 150 Jahren“, die im Französischen Saal des Künstlerhauses gezeigt wird. Die Werke stammen teils aus dem Besitz des ÖAV, teils aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Österreich, Deutschland * und der Schweiz.Meister der romantischen Hochgebirgslandschaften, wie Thomas Ender und Marcus Pernhardt, malten den ragenden Glocknergipfel mit Miniaturstaffage; als winzig kleine Zinnsoldaten mit Bergstöcken suchen Alpinisten ihren Pfad in den Weiten von Fels und Eis. Im grauen Jägerrock, Spielhahnfedern auf dem Hut, wandelt der Dichter Anastasius Grün auf den Spuren Erzherzog Johanns. Rudolf v. Alt, Friedrich Gauermann und Friedrich Loos erlebten und malten die besonnte Bergwelt vom idyllischen Talgrund aus. Ein Hauptwerk der Ausstellung: Waldmüllers prachtvoll schäumender Ge-birgsbach. Auch eine von Anton Romakos großartigen Gebirgslandschaften ist zu sehen, ein phantastisches spätes Leuchten liegt über Zacken und Gipfeln. Ferdinand Hodlers dunstheller Engadiner See und die eisig blaue Gruppe der Dents du Midi leiten zu Albta Egger-Lienz über, der mit einigen fast unbekannten Bergbildern in großen Formen und stumpfen Brauntönen, vertreten ist, während seine wohlbekannten „Bergmäher“ die Ansatzpunkte für die eklektische Hochgebirgsmalerei der Zeit um den ersten Weltkrieg aufzeigen, so die oft reproduzierte „Andacht auf dem Glockner-gipfer von Otto Barth, der eine publikumswirksame Verbindung von pointi-listischer Malweise im Sinne Segan-tinis mit Hodlers Monumentalität fand. Damals schrieb Richard Strauss seine „Alpensymphonie“. Leuchtkräftig hingespachtelte Schroffheit machte den Kitzbühler Alfons Walde in den dreißiger Jahren zum alpenländischen Modetnaler. Zeitlicher Endpunkt der Schau: Herbert Boeckls Erz-berg, orangagelbes Gestein gegen einen harten Lapislazuli-Himmel. q ^

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