Taten statt Worte: Familienfreundlichkeit bedeutet auch für Unternehmer Erfolg. Im Sankt Pöltner Büro des Regionalkomitees Niederösterreich (NO) „Taten statt W7orte" stapeln sich die Broschüren, fertig zum Versand. „Immer mehr Firmen erkennen in Frauen- und Familienfreundlichkeit einen Erfolgsfaktor" lautet die rote Titelzeile, mit der die überparteiliche Interessenvertretung der NÖ-Fami-lien auf die Suche nach zukunftsorientierten Unternehmen geht. Seit Mitte März die Aktion der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, haben 15 Betriebe angefragt, sechs Fragebögen sind
Jeden Tag neue Berichte über Kindesmorde in Belgien und anderswo, Vergewaltigungen der eigenen Töchter in Wien und andere grausame Sexualverbrechen: Die Bürger sind alarmiert. Was sollen sie tun?Hinschauen, wo es nötig ist, meinen die Experten. Das hilft auf jeden Fall mehr als die stille Empörung vor dem Fernsehschirm. Hinschauen etwa dann, wenn ein Nachbarkind auf einmal so auffallend still ist, an Sprachoder Eßstörungen leidet, sich aggressiv verhält oder Drogen konsumiert.Ein Blick auf die Statistik gibt wenig Hoffnung: zwar gab es 1977 noch 989 Verurteilungen wegen „Vergehen
Telfs ist doch der richtige Platz für Volksschauspiele. Das zeigt sich wieder überzeugend bei der Aufführung des „Maitanzes” von Karl Schönherr. Kein Platz würde sich besser dafür eignen als der,Zobl-Anger1' im Telfer Untermarkt. Die Bühnengestalter Karl-Heinz Steck und AnnettePach mußten eigentlich nur ein paar Scheunenwände aufstellen und die Obstbäume nochmals (mit Kunstblüten) erblühen lassen. Ansonsten ist der Ort so stilgerecht, daß dort jederzeit ein Dorffest stattfinden könnte -ohne Textbuch und Regie. Und die Teilnehmer würden sich kaum von den Schauspielern
Seit ungefähr einem Jahrzehnt erscheint in Innsbruck das kulturpolitische Jahrbuch „Tiroler Almanach". Das Titelblatt (Abb. oben) dieser durch Privatinitiative geschaffenen Publikation ziert die „Aquila tirolensis", die in Form eines Adlers gestaltete Landkarte des alten Tirols, das einst von Kufstein bis zum Gardasee reichte.Diese graphische Markierung kommt nicht von ungefähr, gilt der „Tiroler Almanach" heute doch vor allem als publizistisches Bindeglied zwischen Nordtirol, Südtirol und dem trientini-schen Welschtirol.Seit fünf Jahren kommt diese Jahresschrift,
Kritische Zeiten für Hellforunn? Man muß es annehmen. Denn Sparmaßnahmen haben die Organisatoren bereits das diesjährige „Fest in Hellbrunn“ zusammenstutzen lassen. Und eine Schuldenlast von 800.000 S und der erst noch bevorstehende Kampf um die notwendigen 2,5 Millionen für das nächste Jahr stellen das Fest 1976 überhaupt ein wenig in Frage. Bis heute nicht in Frage gestellt ist allerdings die Funktion dieses Festes, das zu den erfolgreichsten Veranstaltungen am Rande der Salzburger Festspiele zählt.Jahr für Jahr wird es wieder von Tausenden besucht. Ja, seit seiner Gründung
„Die rasche technische Entwicklung verhindert eine echte wirtschaftliche Ausnützung des Flugverkehrs“, erklärte ein Vertreter der Deutschen Lufthansa vor wenigen Tagen angesichts der Kostenmisere, in der sich derzeit alle Weltfluglinien befinden. Die einen haben mit einem totalen finanziellen Desaster zu rechnen, die anderen — heute noch aktiv — rechnen bereits für die Zeit von 1970 bis 1980 mit einer wesentlichen Ab-schwächung der Expansion. Und hinzu kommt noch ein sehr schnelles Veralten der Fluggeräte, viel schneller als bisher, durch die rasante Entwicklung auf technischem
„Da hätten wir dem Frachtenbahnhof nde zugestimmt“ erklärte der Wolfurter Bürgermeister, als er davon hörte, daß nun neuerlich an dem Bregenzer Autobahnprobleme gerüttelt wird, das man für bereits entschieden hielt. Im Bautenministerium aber konnte man ironische Stimmen vernehmen, die meinten, „da brauchen wir wenigstens jetzt noch nicht für die Finanzierung Sorge tragen“.Während nämlich die Autobahn südlich von Bregenz in Richtung Feldkirch Schritt um Schritt wächst, weiß man in der Bodenseestadt, wo man seit Jahren heftigst darüber diskutiert, ob die Seetrasse oder die
„Es war die tollste Wintersaison, die wir je gehabt haben“, erklärte Salzburgs Leiter des Landesverkehrsamtes, Hofrat Dr. Manzano. Und auch der im Mära ausgebrochene Krieg zwischen den zentralen Stellen in Wien und den Landesfremdenverkehrsämtern in den Bundesländern wird von Manzano als derzeit beigelegt — zumindest aber als ruhend — abgetan.• So hatte Ministerialrat Dr. Lan-ger-Hansel, Chef der österreichischen Fremdenverkehrswerbung, mit einer Forderung nach Zentralisierung der Werbeeinrichtungen den Kommentar des Salzburger Volksblattes ertragen müssen: „Er redet sich um
27,6 Milliarden beträgt die Bilanzsumme der Creditanstalt-Bankver-ein zum Jahresende 1969. In der Erhöhung von 2,7 Milliarden oder 10,8 Prozent während des abgelaufeinen Jahres spiegelt sich die gute Geschäftsentwicklung des Jahres 1969 wider. Die Ausweitung aller Geschäftsbereiche führte dazu, daß die Umsätze des Kundengeschäfts um 470 Milliarden auf insgesamt ; 1667 Milliarden anstiegen. Ein wesentlicher Teil entfällt hierbei auf das Fremdwährungsgeschäft, das, wie Generaldirektor Dr. Miksch erklärte, im Interesse der CA-Kunden neuerlich intensiviert wurde. Die verstärkte
Zu einem echten Konzern hat sich die Genossenschaftliche Zentralbank AG entwickelt, die gerade in den letzten Jahren alles getan hat, um mit den verstaatlichten Banken, was Konzernunternehmen betrifft, gleichzuziehen. Das Spitzeninstitut des Raiffeisensektors hat unter Hinzurechnung seiner Konzernunternehmungen, der Raiffeisenbausparkasse, der Versicherungsfirma des eigenen Reisebüros, der Finanzierungs-AG und der Kreditgenossenschaft der Gewerbetreibenden einen Anstieg um 3,050 Milliarden oder 31,7 Prozent auf 12,675 Millionen Schilling zu verzeichnen.Generaldirektor Dr. Klauhs konnte
„Das wird die größte Krise auf dem heimischen Pkw-Markt“, erklärte Kommerzialrat Pappas, Generalvertreter der Mercedes-Werke, vor zwei Jahren, als Finanzminister Doktor Koren sich aus budgetären Gründen gezwungen sah, die ohnehin bereits mit rund 40 Prozent Zoll und Steuern belasteten Pkw mit einer zehn-prozentigen „Luxussteuer“ erneut in die Steuerschraube zu nehmen. „Zwei Millionen Pkw, um 90 Prozent mehr als 1968“, sagte demgegenüber das Wirtschaftsforschungsinstitut zum Jahreswechsel als wahrscheinliche Motorisierungsdichte für 1980 voraus.Tatsächlich bestätigen
„Die Bundestheater sind der größte Theaterkonzern der Welt“, erklärte Dr. Gottfried Heindl, der neue Chef der Bundestheaterverwaltung und — wie er selbst von sich sagt — „hoffentlich der letzte“. Heindl, der sich den Erfolg um der Sache willen wünscht, will diesen Konzernbetrieb, für den der Österreicher immerhin pro Person und Tag 18 Groschen an Steuergeldern zahlen muß, endlich jenes Management geben, wie es jeder wirtschaftliche Betrieb dieser Größe nun einmal braucht. So Heindl: „Jeder Großbetrieb, ob in Wirtschaft oder Kultur, muß auf zehn Jahre hinaus
Wilhelm Kempff, der Doyen der deutschen Pianisten, holte im Musikvereinssaal seinen abgesagten Klavierabend nach. Er spielte ein reines Schubert-Raritätenprogramm. Zu Beginn die Sonaten in a-Moll (op. 143) und Es-Dur (op. 122).Nach der Pause hörte man — als Erstaufführung! — die f-Moll-Sonate des 21jährigen Schubert, in der er gewaltig vorausgreift (im Finale bis zu Chopin, in vielen Wendungen des Scherzos noch weiter). Es ist ein für die Entstehungszeit sehr kühnes Werk. Zum Abschluß spielte Kempff die „Drei letzten Klavierstücke“ aus dem Jahre 1828, sehnsuchtsvolle Lieder
Zu einer Zeit, da der Finamzminister gerade mit vielen Mühen das Budget 1970 bei den Ministem durchgebracht hat und jeden Groschen aus der Steuer dringend benötigt, fordert die österreichische Mineralölverwaltung kurz ÖMV genannt, daß man auch in Österreich dazu übergehen sollte, jene 570 Schilling Mineralölsteuer je Tonne Ofenhedzöl abzuschaffen, wie dies, so ÖMV-Generaldirektor Doktor Bauer: „In den meisten westeuropäischen Ländern bereits üblich ist.” Trotz derartiger Steuerbelastung wuchs der Heizölverbrauch im Jahre 1968 um 20,4 Prozent. Langsamer dagegen wuchs der
Sparformen feiern in den letzten Wochen in zunehmendem Maße Jubiläen.SO Jahre ist die Sparkassenbewegung alt. Volksbanken feiern ihre lOOjätiri- gen Julbiläen. Raiffeisenkassen jubilieren ebenso. Nunmehr hat eine andere Sparform in Österreich sogar ihren 200. Geburtstag gefeiert. Das Geburtstagskind Pfandbrief wurde in Anwesenheit des Bundespräsidenten, zahlreicher Minister und Staatssekretäre auf diese Weise geehrt. Daß diese Feier, die im Theater in der Josefstadt stattfand, nicht nur eine Jubiläumsfeier im üblichen Sinn blieb, kann darauf zurückzuführen sein, wie Gen. Dir.
Die Umsatzentiwicklung war 1968 bei Julius Mein! besser aus in den vorhergehenden Jahren. Das Preisniveau des Sortiments erhöhte sich nur uniwesentlich, das Warenangebot wurde erweitert. Die Geschäftspoli-tlk der Firma war weiterhin vor allem auf Qualität und Kundendienst ausgerichtet und wurde durch Werbung erfolgreich unterstützt. Die ab 1. Februar 1968 um 11 Prozent erhöhte Umsatzsteuer (8,000.000 Schilling jährlich) wurde von dem Unternehmen getragen und nicht auf die Kunden abgewälzt. Die planmäßige Investitionstätigkeit (1968 43,000.000 Schilling) wurde zur Gänze aus den
Zufrieden war man mit dem Geschäftsjahr 1968 bei der Allianz-Versicherung, obwohl einige Versiche-rungszweige, so Generaldirektor Zimmer, langsam eher zu einem Deflzitgeschäft zu werden drohen. Denn trotz Bonus, den man im übri-ben attraktiver ausgestalten will, ist die Kraftfahrzeugversicherung ein Quelle ständiger knappster finanzieller Kalkulation und auch die Einbruchs- und Wohnungsversicherung tendiert eher zu roten Zahlen. Bei der jüngsten Einnahmensqueile der Allianz-Versicherung, der erst neun Jahre alten Lebensversiche-rungs AG. ist man zwar mit dem Geschäft zufrieden, verweist
Zum Stichtag 31. 12. 1968 wurden von der Bundesländerversicherung insgesamt 1,911.662 Versicherungsverträge gegenüber 1,890.673 des Vorjahres verwaltet.Die Gesamtprämieneinnahmen sind auf 1472,46 Millionen Schilling gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr konnte somit eine Steigerung um 138,69 Millionen Schilling, das sind 10,4 Prozent der Vorjahresprämien, erzielt werden. Die Prämieneinnahmen des direkten Geschäftes betrugen 1205,17 Millionen Schilling, davon entfielen 764,11 Millionen Schilling auf die Elementarversicherung, 265.80 Millionen Schilling auf die Lebensversicherung und 175,26
Der vor kurzem veröffentlichte Geschäftsbericht der Mobil Oü Austria weist für das vergangene Jahr einen Umsatz von rund 1,37 Müldarden Schilling auf (ohne Mineralölsteuer). Dies bedeutet eine Steigerung von acht Prozent gegenüber 1967. Der bereits seit mehreren Jahren vorherrschende Trend einer jeweils stärkeren Steigerung des Mengenabsatzes im Vergleich zum Wertabsatz konnte 1968 unterbrochen werden; der mengenmäßige Gesamtabsatz verzeichnete eine Zunahme um fünf Prozent (der Marktbedarf an Mineralölprodukten stieg insgesamt um 14,4 Prozent) auf rund 1,28 Milliarden Tonnen. Der
Nach einer anhakenden Konjunkturflaute, die sici. auch auf den Kaiffeisensektor erstreckte und für das ganze Jahr 1967 andauerte, konnte parallel mit der Konjunkturbelebung im zweiten Halbjahr 1968 auch die Raiffeisenkasse für Niederösterreich und Wien, wie es aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, wieder eine starke Aufwärtsentwicklung verzeichnen. Der konjunkturelle Umschwung drückt sich deutlich in den Geschäftsergebnissen dieses Zentralinstituts für die Raiff-eisenkassen in Wien und Niederösterreich aus. Die Aufwärtsentwicklung dieses Institutes hielt fast unverändert an. •Die
Im Bestreben, die Öffentlichkeit rasch zu informieren, präsentiert die Wiener Hypothekenanstalt die vorläufigen Ergebnisse der Gebarung dieser Anstalt im Jahre 1968. Diese Daten sind jedoch nur als vorläufig anzusehen, da sie noch der Überprüfung durch die kompetenten Stellen und der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde bedürfen.Aus den bisher vorliegenden vorläufigen Ergebnissen der Gebarung der Wiener Hypothekenanstalt ist ersichtlich, daß sich diese Anstalt auch im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 1968 in konsequenter Fortsetzung ihrer bisherigen Geschäftspolitik fast
Harte Bandagen für das neue Kreditwesengesetz, Zufriedenheit mit der eigenen Geschäftsentwicklung und keine Angst vor dem Wettbewerb mit anderen Institutsgruppen — das waren die Kennzeichen der Bilanzpressekonferenz der Zentralkasse der Volksbanken, bei der gleichzeitig auch ein repräsentativer Querschnitt über die Entwicklung des Volksbankensektors gegeben wird.Die Volksbanken dokumentieren schon seit Jahr und Tag eine Treue zu den Ideen ihres Gründers und ihrer ursprünglichen Aufgabe, wie sie im Zuge der Entwicklung zur Universalbank bei anderen Institutsgruppen nur allzuoft
Auch im Jahre 1968 konnte die Zentralsparkasse ihre Position als zweitgrößtes Geldinstitut Österreichs behaupten. Das vorläufige Bilanz-volumen erhöhte sich im Berichtsjahr um 1745 Millionen Schilling oder 10,2 Prozent auf 18.767 Millionen Schilling.Mit 31. Dezember 1968 erreichten die von der Zentralsparkasse verwalteten Gesamteinlagen eine Höhe von 17.615 MiEionen Schilling. Der Spareinlagenzuwachs betrug im Berichtsjahr 1127 Millionen Schilling oder 11,6 Prozent, womit zum Jahres-ultimo ein Spareinlagenstand von 10.858 Millionen Schilling erreicht wurde. Die Zentralsparkasse
Die waehstumispolitisohen Maßnahmen der Bundesregierung und die Richtlinien des Korenplanes teilten der österreichischen Investiltions-kredit Aktiengesellschaft eine wichtige Rolle zu. Nach einer mehr als zehnjährigen Entwicklung seit der Gründung des Institutes, während der die Bank eine wichtige und gefestigte Position im kreditpolitischen, Geschehen unseres Landes erlangt haitte, wurde dieses Institut zur vermehrten Mitwirkung an der In-vestitionsflnanizierung und Strukturbereinigung der österreichischen Industrie ausersehen Das Grundkapital der Gesellschaft war im vergangenen Jahr
Hatte man seinerzeit die Korea-Krise im Osten und die Kuba-Krise Im Westen bei den österreichischen Sparkassen zu spüren bekommen, o vermoohite auch in den östlichen Bundesländer in Österreich die CSSR-Krise im Vorjahr die Sparbewegung nicht lahmzulegen. Das Berichtsjahr 1968 zeigt birasicht-lich der Spareinlagen mit Deutlichkeit, daß die Sparbewegung keineswegs erlahmt ist und trotz mehrfacher exogener Störungen an die Jahresreihe des mit Regelmäßigkeit wachsenden Sparvolumens anschließt.Insgesamt haben die Spareinlagen dm Jahre 1968 um 3659 Millionen Schilling (1967: 3169,6 Mio. S)
Am 20. März 1969 legte die österreichische Kontrollbank AG der Hauptversammlung Bilanz. Vom Vorstand wurde der Hauptversammlung eine achtprozentige Dividende auf das nunmehr zur Gänze dividendenberechtigte Grundkapital vorgeschlagen. Wie der Vorstand in dem ausführlichen Geschäftsbericht darstellt, wurde das Jahr 1968 erfolgreich abgeschlossen Die Erträge sind um 19,9 Prozent, die Aufwendungen um 18,5 Prozent gestiegen. Die Bilanzsumme des Instituts, dem als Treuhand- und Girobank innerhalb des Kreditapparates eine Sonderstellung zukommt beträgt nunmehr 3,9 Milliarden Schilling. Die
Die Arbeitszettstuaie des Beirats yur Wirtschaft*- und Sozialfragen der Paritätischen Kommission ist veröffentlicht. Der Beirat hat entschieden, daß in etappeweisen Schritten die 40-Stunden-Woche bis zum Jahre 1975 durchgeführt werden könne. Im übrigen vertrat dieses aus Fachleuten der Sozialpartner zusammengesetzte Team die Meinung, daß die Arbeitszeitverkürzung jetzt in einer Periode kräftigen Wachstums leichter bewältigt werden könne, und es sei daher wichtig, das strukturelle Anpassungskonzept rasch in die Tat umzusetzen.Daß eine Arbeitszeitverkürzung nicht direkt auf die
Im unmittelbaren Zusammenhang mit der österreichischen Südtirolpolitik und ihren Erfolgen steht eine für unser Land auf die Dauer gesehen noch weit schwerwiegendere Frage: Österreichs Arrangement mit der EWG.Nun rechnet man, daß mit dem Weiterkommen in der Südtirolfrage der Augenblick, da Italien das im Jahre 1966 gegen Verhandlungen beziehungsweise ein Arrangement Österreichs mit der EWG ausgesprochene Veto zurücknimmt, nicht mehr allzu weit ist. Nenni, der derzeitige italienische Außenminister, soll diesbezüglich im kleinen Kreis schon gewisse Andeutungen gemacht haben.Um so
Als sich in der Vorwoche der Abgeordnete Hartl im Presseclub Con-cordia der Öffentlichkeit als neuer Obmann des „Vereins der Freunde des Wohnungseigentums“ präsentiere, da mußte er bemerken, daß der Politiker in der Wohungswirtschaft in Hinkunft mit schärferer Kritik zu rechnen hoben wird als der private Wohnbaumanager. Daran war nicht nur das publizistische Ungeschick des Wiener Landesparteiobmannes schuld, zerzaust wurde ein System, das in den fünfziger Jahren in beiden politischen Lagern zu blühen begonnen hat und bis heute von keiner Regierung beseitigt werden konnte. Das
Am 1. September 1968 hat eine im Frühjahr beschlossene Sondersteuer die Erstzulassung von Autos in Österreich mit 10 Prozent des Verkaufswertes besteuert. Dam't wurden Autos aus aller Herren Länder, die für den Österreicher ohnehin schon um 20 Prozent teurer sind als in der benachbarten Bundesrepublik Deutschland und die mit Schutzzöllen belastet sind, obwohl Österreich praktisch keine eigene Automobilindustrie verfügt, noch teurer. Als Zweckpessimismus deklarierten verantwortliche Politiker damals die beängstigenden Ankündigungen der Automobilhändler. Nunmehr kennt man die ersten
Einem Kreis von Journalisten und Beamten wurde in der vorigen Woche Spionage zur Last gelegt. Die Frage, was es in Österreich überhaupt zu spionieren gibt, mag woanders geklärt werden; offen bleibt, warum gerade Journalisten, Beamte, Unternehmer und Manager immer wieder in Spionagefälle, einen Bauskandal oder dergleichen verwickelt werden. Gehören doch gerade sie zu den besser Verdienenden in Österreich.Aber gerade jene Empfänger höherer Einkommen reisen auch immer wieder ins Ausland und vergleichen dort mit einem Lebensstandard, der, ob es die deutsche Bundesrepublik oder die Schweiz
Die Grazer Herbstmesse ist auch heuer wieder ausverkauft. Am Samstag, dem 28. September 1968, um 10 Uhr öffneten sich die Tore der Grazer Herbstmesse dem Besucherstrom aus der Steiermark, aus den übrigen österreichischen Bundesländern und aus dem Ausland. Nicht von ungefähr, meint man in der Steiermark, eröffnete gerade Bautenminister Dr. Kotzina diese Ausstellung, die bis 6. Oktober, also neun Tage lang, dauern wird. Denn auch im heurigen Jahr dominiert wieder die Baumesse, und wenn man Gerüchten Glauben schenken darf, wird Graz bald im Vorfrühling als erste österreichische Stadt
Eigentlich sollte der August im Sonderausstellungsraum des Niederösterreichischen Landesmuseums dem Fabulierer Gustav Schütt gewidmet sein. Er war eine liebenswürdige Künstlernatur vom alten Schlag: Schwärmer, Weinbeißer und Lautensänger. In sein Laxenburger Domizil eingesponnen, komponierte er Allegri für Tuschfeder und Aquarellpinsel, den Generalbaß dazu gab ein bisserl der Unkenruf aus dem fernen Tümpel von Zwickledt an. Vor kurzem verstarb er,. der heiter phantasierende Herr Professor Schütt. Für eine Gedächtniisschau will man erst die Ordnung seines Nachlasses abwarten.
Ihr „Schutzherr“ ist Kaiser Friedrich III. Seiner äußeren Erscheinung galten die ersten selbständigen Forschungen von Dr. Hanna Dornik-Eger.Mit einer Ikonographie diesesHabsburgers ging die brünette junge Wienerin 1965 zügig durchsZiel der akademischen Ehren.„Meine Disertation war eine ,Sonderlösungerklärt • sie lächelnd diese Orientierung auf ein Grenzgebiet zwischen der reinen Geschichte und der Kunstgeschichte. Als Mediävalistin bei Alphons Lhotsky ausgebildet und ebenso im kunsthistorischen Bereich heimisch, konnte die ambitionierte Doktorandin ihrer Arbeit einige
Gründliche eigene Forschungen in „hautnaher“ Berührung mit den Problemen und umfassendes Literaturstudium ergeben die thematische Rampe für die „Angewandte Völkerkunde“ an welcher der Wiener Ethnologe Universitätsdozent Dr. Hans Manndorff zur Zeit schreibt.Das Werk wird im Bibliographischen Institut Mannheim erscheinen. Der Kommentar des erst 40jährigen Wissenschaftlers: „Ich erstelle Situationsanalysen,die dazu dienen sollen, Entwicklungsvorhaben richtig und gezielt zu steuern. Natürlich sind sehr weitgespannte Fragenkreise zu behandeln, sie reichen von Untersuchungen über
Jahrelang figurierte Schloß Riegersburg bei Retz als besonders problematischer Belastungsposten auf dem langen Sorgenkonto der Denkmalpfleger. Wohl erschienen immer wieder warnende Zeitungsberichte, aber mit Druckerschwärze und mahnenden Worten allein festigt man kein bröckelndes Mauerwerk, deckt man kein Dach. Verfall, Verödung und Wildwuchs spannen den großen Barockpalast und den Park in die Melancholie des Schlössersterbens ein.Die Rettung erfolgte schließlich in „Gemeinschaftsproduktion“ von Besitzer (dem Geschlecht Kheven-hüller-Metsch), Bund und Land. Während der
Das Symposion Europäischer Bildhauer in St. Margarethen im Burgenland erschloß neue Schaffensmöglichkeiten und völlig neue künstlerische Erlebnisbereiche in dieser Landschaft am Neusiedlersee. Namentlich die kahle Hochfläche über dem Steinbruch gewinnt durch die dort aufgestellten Großplastiken die Atmosphäre einer archaischen Kultstätte, wird zu einem Stonehenge in diesem östlichen Winkel Österreichs. Karl Prantl, dem Initiator, sind hier wesentliche Impulse zu danken. Er hat damit der modernen Kunst in Österreich Neuland geschaffen, im buchstäblichen Sinn. Die Ergebnisse des
„Hlawa ist ein lyrischer Name, er muß zart, gehaucht gesprochen werden. Er deutet auf Urwiener- tum.” So sinnierte Otto Basil, als er vor zehn Jahren dem damals sechzigjährigen Bühnenbildner einen launige Laudatio widmete. Nun hat Professor Stefan Hlawa am 2. Februar den Siebziger hinter sich gebracht und „blickt auf ein reiches Lebenswerk zurück”, wie man in der suada officialis bei solch einem markanten Datum von Jubilaren aus der Welt der Kunst gern zu sagen pflegt. Das klingt gleicherweise nach Würde und behäbiger Retrospektive. Man reicht demGefeierten gewissermaßen mit der
Als der Hauptmann der Reserve Dr. Walter Vavrovsky, in Zivil Vizebürgermeister der Stadt Salzburg, nach dem Herbstmanöver das Feldgrau der Bun-desheeruniform wieder mit dem Steingrau des Salzburger Anzuges vertauschte, wartete im Schloß Mirabell bereits ein großes Pensum auf ihn. Beim Kremser Symposion über die Probleme der Altstadterneuerung, an dem der Amtsnachfolger des verstorbenen Vizebürgermeisters Donnenberg bald darauf teilnahm, fand seine Anregung allgemeine Zustimmung: Dr. Vavrovsky schlug vor, daß sich alle österreichischen Städte und Marktgemeinden, die für die Erhaltung
„Heute bin ich Botaniker, morgen sitze ich über archäologischem Fundmaterial.“ So charakterisiert Regierungsrat Doktor Friedrich Morton sein vielfältiges Wirken in verschiedenen Kategorien, die er niemals streng trennte. Als der Gelehrte vor achtzehn Jahren in den Ruhestand versetzt wurde, bedeutete dies für ihn, dem nach seinen eigenen Worten Gott als kostbares Geschenk eine unbändige Arbeltsfreude In die Wiege legte, wohl nur eine äußerliche Zäsur. Nun feiert Friedrich Morton am 1. November in seinem Hallstötter Heim den 75. Geburtstag.Friedrich Morton und Hallstatt — das ist
Im Theater an der Wien residiert nun wieder, wie bereits im vorigen Sommer, Franz Lehärs „Graf von Luxemburg“ mit einem Großaufgebot an Chor, Tänzern und Komparserie. Beim Semifinale und beim Finale war wirklich nach alter Operettentradition „alles auf der Bühne“, was der Regisseur Otto Fritz souverän in seiner mit vielen Revueeffekten verbrämten Inszenierung einzusetzen wußte: Boulevardiers, Frackträger, Künstler in Samtjacken und Baretts, Malermodelle, für die sich die Kostümbildnerin Hill Reihs-Gromes raffinierte Kreationen ausgedacht hatte, Can-Can-Tänzerin-nen,
Es ist weit mehr als hundert Jahre her, da wurde den Behörden hinterbracht, ein „Individuum namens Waldmüller“ treibe sich in der Gegend der Brühl umher und halte die Kinder vom Schulbesuch und anderen nützlichen Betätigungen ab, um sie zu zeichnen und zu malen. Die Dinge scheinen sich demnach nicht ganz so gemütvoll-biedermeierlich abgespielt zu haben, wie es Josef Engelhart in seinem Waldmüller-Denkmal im Wiener Rathauspark darstellt.In Beethovens „göttlicher Briel“, die nebst anderen Landschaften rund um Wien in vielen wohlfeilen Wanderbüchlein des Vormärz auf das
Auf dem mahagonifarbenen Flügel im weitläufigen Wohnzimmer, nahe beim Belvedere, liegt eine große Urkundenhülse: sie enthält das Doktordiplom, das die Universität Wien vor kurzem dem Zoologen Univ.-Prof. Dr. Otto Wettstein zum fünfzigsten Jahrestag seiner Promotion verlieh. „Damals, 1915, hatte sich der gewiß seltene Fall ergeben, daß der Vater als Promotor des Sohnes fungierte“, erzählt der Gelehrte lächelnd. Dieser Vater, Richard Wettstein, war einer der bedeutendsten Botaniker seiner Zeit, und zumindest sein Porträt kennt heute jeder Österreicher, denn der Mann mit dem
Damit die zahlreichen Auslandsösterreicher in Istanbul wieder einmal das „Hobellied“ hören, fuhr Hofrat Dr. Gustav Pichler, von Beruf Kulturreferent der Salzburger Landesregierung, aus Berufung aber Arbiter Rai-mundiarum, an den Bosporus, veranstaltete einen Coupletabend und hielt außerdem am Germanistischen Seminar der Universität Istanbul einen Vortrag über das österreichische Volkstheater der BiedermeierzeitEinige Wochen seines Beamtenurlaubs verbracht der Einund-sechzigjährige mit dem markanten Profil dann in Klagenfurt, wo er beim „Verschwender“ Regie führte. „Die
Sie ist Präsidentin der amerikanischen Herz-Vereinigung, Inhaberin des Ritterkreuzes der Ehrenlegion, der „Freiheitsmedaille 1964“ und vieler anderer Auszeichnungen und Preise. Nun hat sie für kurze Zeit ihre Wirkungsstätte, die John-Hopkins-Universität in Baltimore, hinter sich gelassen und kam nach Wien, um hier im Rahmen der Sechshundertjahrfeier der Universität das Ehrendoktordiplom entgegenzunehmen: die amerikanische Herzspezialistin Dr. Helen B. T aus sig.Seit 1930 Kinderärztin und später Chefin der Kinderherzklinik in Baltimore, die erste Frau, die eine Professur an der
„Der Geburt und der Staatsbürgerschaft nach Amerikaner, in den kulturellen Bindungen aber nach dem deutschsprachigen Raum orientiert.“ So charakterisiert Victor von Hagen, international anerkannter Ethnologe, Geograph und Autor, dessen Werkverzeichnis über fünfzig Buchtitel aufweist, die Tradition seiner Familie. Vor 125 Jahren hatte ein abenteuerlicher Vorfahr aus preußischen Adel nach einer Weltumseglung unter niederländischer Flagge schließlich in New York Fuß gefaßt, seither gibt es die „amerikanische Linie“ derer von Hagen. Victor von Hagen, der vor kurzem aus seinem
„Wir hatten das Gefühl, daß er auf alles gefaßt war, als er nach Selma fuhr“, sagten die Freunde des achtunddreißigjäh-rigen Unitarierpastors James Re eb, als sie erfuhren, daß der Priester im Krankenhaus von Birmingham im amerikanischen Bundesstaat Alabama seinen Verletzungen erlegen war. Wenige Tage nachdem Reeb unter den Schlägen weißer Rassegenossen zusammengebrochen war, um sich nie wieder zu erheben, richtete Präsident Johnson an den Kongreß und an das gesamte amerikanische Volk den Appell, jedem Amerikaner, ganz gleich, welcher Hautfarbe er sei, das Wahlrecht zu sichern.
Ein Porträt seines Jugendidols, des großen Bassisten Richard Mayr, begleitet den neuen Vizedirektor der Wiener Staatsoper,Hofrat Dr. Heinrich Reif-Gintl seit Jahren von Station zu Station seiner Laufbahn. Als Student auf der Galerie machte Reif-Gintl par distance die Bekanntschaft des Sängers, die dann ihre Vertiefung erfuhr, als der junge Verwaltungsjurist 1927 nach vierjähriger Dienstzeit in der Bundestheaterverwaltung als administrativer Sekretär in die Staatsoper versetzt wurde. Der junge Mann aus einer Wiener Bürgerfamilie hatte sich neben seinen Universitätsstudien auch der
Im Jänner nimmt die neu gegründete Österreichisch-Türkische Gesellschaft ihre Tätigkeit auf. Als Vizepräsident, der nach fachlichen Gesichtspunkten und nach seinem wissenschaftlichen Rang gewählt wurde, fungiert Universitätsprofessor Dr. Herbert J an sky, international bekannter Orientalist, obgleich er, wie er selbst sagt, nur im „Nebenberuf Gelehrter, in der Hauptsache aber Praktiker, nämlich Gerichtsdolmetsch und Mitarbeiter wirtschaftlicher Institutionen ist.Praktiker war Jansky, Geburtsjahrgang 1898, allerdings schon auf der Schulbank des Hietzinger Gymnasiums. Nachdem er
In dem bekannten Berliner wissenschaftlichen Verlag De Gruyter erscheint soeben ein ebenso umfangreiches wie ungewöhnliches Werk der kunsthistorischen Fachliteratur: das internationale „Monogramm-Lexikon“ bildender Künstler. Als Herausgeber dieses Signaturenverzeichnisses figuriert Franz Goldstein, gebürtiger Ungardeutscher, in Wiens südlichem Vorort Rodaun wohnhaft, Besitzer einer ansehnlichen graphischen Sammlung und in Fachkreisen allgemein anerkannter Autodidaktmit profundem Wissen. „Viele meiner Graphiken aus dem 19. und 20. Jahrhundert sind nur mit Monogrammen signiert“,
Der junge Wiener Maler Hermann Painitz, der in der Galerie im Griechenbeisl ausstellte, findet in seinen abstrakten Kompositionen zu einer eigenartigen Synthese von konsequent durchgeführtem Kalkül und dekorativer Wirkung. Wie weit diese auf rein rechnerischen Erwägungen imd von ihnen abhängige Kunstübung die Forderung nach dem Bild erfüllt, steht freilich auf einem anderen Blatt. Painitz verzichtet, nach seinen eigenen Worten auf die Möglichkeit „der freien Setzung von Farbe und Form“ zugunsten einer „Überwindung der Zufälligkeit durch die Notwendigkeit“ nach mathematischen
„Bruckner-Studien“ ist der Titel der Festschrift, die vor kurzem zum 60. Geburtstag des Leiters der Musiksammlung der österreichischen Nationalbibliothek, Hofrat Dr. Leopold Nowak, herausgegeben wurde. Denn im jahrzehntelangen Wirken des Musikwissenschaftlers Nowak ist es neben Josef Haydn das Leben und Schaffen Anton Bruckners, dem er umfassende Studien widmete. Es war daher naheliegend, gerade ihn mit der Weiterführung der großen Bruck ner-Gesamtausgabe zu betrauen, die in den dreißiger Jahren unter der Redaktion von Robert Haas begonnen worden war. Leopold Nowak hatte damals die
Bei Beginn der Spielzeit der Bundestheater nahm nun auch Dr. med. Götz Klaus Kende wieder seine Tätigkeit als Amtsarzt der Staatsoper auf, eine Funktion, die er seit neunzehn Jahren erfüllt. Doch der Wiener Mediziner, Geburtsjahrgang 1917, dient der Musik nicht nur „indirekt", indem er das künstlerische und technische Personal ärztlich betreut, seit langem kennt und schätzt man Dr. Kende als Gründer und Bewahrer des Clemens-Krauss-Archivs, das in seiner Privatwohnung im dritten Bezirk untergebracht ist. Er setzt damit auf seine besondere Weise die wienerische Tradition der musischen
In George Gershwins Musical „Of Thee 1 Sing”, einer 1931 entstandenen Satire auf das politische Leben in Washington, wurde auch die sprichwörtliche Anonymität eines Vizepräsidenten der USA mit treffsicheren Bonmots aufs Korn genommen. Der „Zweite Mann” galt lange als Mann im Schatten. Nun, die Zeiten haben sich grundlegend geändert, sollte man meinen, denn als auf dem Parteikonvent der Demokraten in Atlantic City Senator Hubert Horatio Humphrey als demokratischer Kandidat für den Posten des Vizepräsidenten nominiert wurde, fand er sich im Scheinwerferlicht der
Am 18. August (einem Tag übrigens, der zwischen 1848 und 1916 in einem größeren Österreich festlich begangen wurde), vollendet ein profilierter Mann der österreichischen Wirtschaft, Dr. h. c. Dr. jur. Franz Josef M ay er - Gunthof das siebzigste Lebensjahr. Die Vereinigung österreichischer Industrieller, deren Vorsitz Dr. Mayer Gunthof seit nunmehr uier Jahren führt, fand eine Form der Würdigung, die zweifellos voll und ganz im Sinne des Gefeierten ist und den weitgespannten, immer auf die Gesamtheit des Geistigen gerichteten Intentionen des Patrioten Mayer-Gunthof . entspricht, für
Fern der alten Heimat, in Tirol, feierte Professor Doktor Wladimir Zaloziecky nun seinen achtzigsten Geburtstag. In Wien, wo er seit langer Zeit zu Hause ist — übrigens nicht weit vom ehemaligen Wohnsitz seines verstorbenen „Bruders” aus der Gilde der Puppenspieler, nämlich Richard Teschner —, kennt man ihn wohl, wenn auch vielleicht nicht so gut wie in England, in Belgien oder in Deutschland, denn der vitale alte Herr mit der charakteristischen weißen Schifferkrause ist noch immer sehr oft unterwegs. Im Reisegepäck führt er seine Handpuppen mit, kuriose, improvisierte
Der Maler Günther Lindbichler wendet sich mit seinem Oeuvre, das in einer Ausstellung im Schauraum der Österreichischen Staatsdruckerei seine Würdigung erfuhr, an die Freunde des Anschaulichen, die an seinen von starker malerischer Empfindung zeugenden und formal bewältigten Landschaftsbildern Gefallen finden und auch die aquarellierten Frauen- und Mädchenporträts nicht unbeachtet lassen werden. Und er ist gleicherweise bestrebt, die Problematik unserer Epoche zum Bildinhalt einer Folge von Linolschnitten zu machen, die er unter den Titel „Zeichen der Zeit” stellte. Kein Zweifel:
Salzburg ist wieder Treffpunkt der künstlerischen und gesellschaftlichen Prominenz. Für Prof. Dr. Wilfried Scheib allerdings waren die vergangenen Tage sehr anstrengend: er leitete die Fernsehaufzeichnung der Festspiel-„Zauberflöte”. Als nächstes soll aus Bregenz Rossinis „La Cenerentola”- übertragen werden und via Eurovision TV-Teilnehmer in vielen Ländern erheitern. „Meiner Meinung nach ist die direkte Übertragung, das Live-Verfahren, die beste Art, eine Oper künstlerisch einwandfrei zu produzieren, da auf diese Weise das Gesamtkunstwerk Oper wahrhaft gestaltet und
Gleichsam als frühsommerliche szenische Intermezzi, zwischen die ausklingenden Wiener Festwochen und den Beginn der Salzburger Festspiele gestellt, luden die Freilichtspiele im Burgenland und in Niederösterreich zum Besuch ein. Forchtenstein eröffnete die Reihe; dort geht, im Sinn der Grill- parzer-Pflege, heuer „Der Traum ein Leben” über die Bretter der treppenreichen, von Karl Eugen Spurny entworfenen Bühne. Fügte sich beim „Ottokar”, den wir im Vorjahr auf Burg Forchtenstein sahen, der ragende Bergfried und die schwere blockige Anordnung der Bastionen sinnvoll und,
Die Wiener Wirtschaftsjournalisten, mit denen vor kurzem der Pressechef der Böhler-Werke, Ulrich Baumgartner, nach Niederösterreich fuhr, um ihnen in einem Steinbruch ein Großbohrgerät in Aktion vorzuführen, ahnten noch nicht, daß es der soeben designierte neue Intendant der Wiener Festwochen war, der ihnen hier sachkundig nüchterne technische Vorgänge erklärte und geläufig über alle Einzelheiten sprach. „Die Sprengung, die wir sahen, glich einer Naturkatastrophe“, meinte Baumgartner. Sollte diese gewaltige Fels- und Erdbewegung ein deut- sames Vorzeichen für die neue
„Laienbruder in der Zukunft der Historiker.“ So bezeichnet sich Kammerschauspieler Prof. Fred Hennings lächelnd selbst, wenn die Rede auf sein erfolgreiches Wirken als sehr persönlicher Interpret der Wiener Kulturgeschichte kommt. Eines seiner schönsten Erlebnisse war der Augenblick, da er sein erstes Buch, „Zweimal Burgtheater“, fix und fertig in Händen hielt. Mittlerweile erschien die Franz-Stefan- Biographie und der von der großen treuen Gemeinde des Hennings- Vortragspublikums schon längst erwartete erste Band der ,, Ringstraßensymphonie“. Während der Herold-Verlag die
Reinhardt faßte während der dreißiger Jahre den Plan, das Stück „Ceno- doxus, der Doktor von Paris” in Salzburg aufzuführen. Allerdings hatte er dabei Joseph Gregors Neufassung in Prosa im Sinn, diese war bereits, mit Raoul Aslan in der Titelrolle, am Burgtheater gespielt worden.Zum zweiten Male geht Jakob B i derma n n s barockes Jesuitendrama vor der Klosterneuburger Stiftsbasilika in Szene, die Bearbeitung statnmt von Joachim Meichel und Walter H a u g. Traun, es kömmt uns schier das Staunen an, ob solcher Höllenfahrt des gelahrten Mannes I Gab Gregor dem Spiel zeitlosen,
„Amt/icherseits”, wie es so schön heißt, kann man zuweilen ein leicht unbehagliches Erstaunen nicht verbergen, wenn geistige Privatinitiative bestimmte Themen allgemeinen Interesses aufgreift und ihr Vorhaben durchführt, dynamisch, den freien Blick nicht durch die Warnschilder der Kompetenzgrenzen beengt. Zum Glück gibt es in Österreich immer wieder „Spinner” und Autodidakten, die im Alleingang Kulturtaten setzen, obwohl die meisten von ihnen auf Grund ihrer Zeugnisse im öffentlichen Dienst nur „C-Beamte” hätten werden können.Zu diesen Persönlichkeiten von eigenen Gnaden
„Libussa“_ als Freilichtaufführung auf der Feste Hohensalzburg — ein Gedanke, den Ernst Haeussermann aufgriff — und die Stiftung eines Grillparzer-Ringes, der alljährlich vom Unterrichtsminister an einen Regisseur oder Schauspieler für besondere Leistungen im Dienste am Werk des Dichters verliehen werden soll, dies sind zwei der prägnantesten Themen, die im zweiten Grillparzer-Forum auf Burg Forchtenstein von Theaterdirektoren, Germanisten und Rundfunkexperten erörtert wurden (Diskussionsleiter Universitätsprofessor Dr. Heinz Kindermann). Während in Bregenz „Des Meeres und der
Ein unermüdlicher Anwalt österreichischer Dichtung, der Kärntner Priester Kanonikus Johannes Pettauer, kam nach Wien, um in der Volkshochschule Wien-West ein literarisches Privatissimum, eine lyrische Besinnungsstunde, zu halten. Frei sprechend, von Betrachtungen über Wesen und Werk seiner Dichter immer wieder zu den Versen übergehend, schöpfte er in der unbedingten Schlichtheit des Dienenden aus dem Reichtum der Lyrik Rilkes. Besonders bedeutungsvoll aber erscheint die Interpretation von Gedichten Guido Zernattos, der heute noch vielen Österreichern als Gestalt aus der unbe-wältigten
Das Budapester Haus, in dem der nunmehr Achtzigjährige wohnt, steht in der „Nipköztärsasäg ütja“, der Straße der Volksrepublik, und stammt wie alle umliegenden Zinshäuser und Villen aus einer Zeit, als dieser breite Boulevard noch „Andrässy üt“ hieß. Die ge-räumigen Zimmer des Künstlerheimes (ohne Anführungszeichen) sind mit soliden altmodisch-bürgerlichen Möbeln eingerichtet. Überall Erinnerungen an die Jahrzehnte reichen Schaffens, viele Bilder, viele, viele Gesichter und Namenszüge. Auf den Borden altungarische Töpferei, von den Wanderfahrten durch die Heimat
Es verlohnt sich immer, etwas Zeit für die kleinen, frei zugänglichen, Sonderausstellungen im Niederösterreichischen Landesmuseum zu erübrigen. Zur Zeit wird die Schau „Leopold Kupelwieser als Porträtist“ gezeigt. Hier bietet sich, ohne musealen Respektabstand und ohne den Hochbetrieb großer Ausstellungsereignisse, dem Besucher Gelegenheit zur Begegnung mit dem Werk eines der bedeutendsten und zugleich liebenswürdigsten Bildniskünstler Österreichs. In der Biedermeierausstellung war Kupelwieser eine Stimme des großen Orchester, hier aber macht er Kammermusik, und im kleinen
Die Hundertjahrfeier des Österreichischen Alpenvereins ist der Anlaß der Ausstellung „Alpenbilder aus 150 Jahren“, die im Französischen Saal des Künstlerhauses gezeigt wird. Die Werke stammen teils aus dem Besitz des ÖAV, teils aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Österreich, Deutschland * und der Schweiz.Meister der romantischen Hochgebirgslandschaften, wie Thomas Ender und Marcus Pernhardt, malten den ragenden Glocknergipfel mit Miniaturstaffage; als winzig kleine Zinnsoldaten mit Bergstöcken suchen Alpinisten ihren Pfad in den Weiten von Fels und Eis. Im grauen
Der nunmehr achtzigjährige, bekannte Schriftsteller und Journalist, Dr. Ernst Benedikt, ehemaliger Chefredakteur der „Neuen Freien Presse“ und Verfasser |fbjograpki§chef( Werke über Josef II. und Seri[Wrstefr “Fön Lfgric, fegatnf ihFscfc^' buchen Exil. zu rrralen“ünd stellte unter dem Pseudonym „Ernst Martin“ in Österreich und im Ausland aus. Gegenwärtig zeigt die Kleine Galerie üs- der Neudeggergasse Aquarelle, Temperabilder und Zeichnungen Benedikts. Es ist Kunstübung eines begabten Liebhabers, etwa in jenem Sinne, wie Goethe und der Fürst von Ligne dieses Wort
Franz L e h ä r s Operette „P a g a-n i n i“ gehört zu den Werken aus der späteren Schaffensepoche des Meisters, in denen statt der genialen, temperamentvollen Militärkapellmeistereinfälle aus dem alten Österreich eine weltmännische, zuweilen opernhafte Melodik dominiert. Dazu die bittersüße Handlung, eine erfundene, szenisch ausgebaute Paganini-Anek-dote — das verfehlt nicht seine Wirkung auf das Publikum. So kamen die Freunde alter Operettenherrlichkeit in der Badener Sommerarena auf ihre Rechnung. Anton Bergmeister führt geschickt und temperamentvoll Regie und spielt selbst
Das Autorenpaar Just Scheu und Ernst N e b h u t hat den deutschsprachigen Bühnen zwischen Neustrelitz und Klagenfurt eine ganze Kollektion guter, geschickt gemachter Gebrauchsware geliefert, ähnlich wie einst Arnold und Bach und noch früher Kadelburg und Blumenthal. Für die Sommersaison setzte nun das Raimund-t h e a t e r das musikalische Lustspiel „Ein Engel namens Schmitt“ der erstgenannten Herren auf seinen Spielplan. Die Melodien zu den Chansons sowie die Zwischenmusiken komponierte der vielseitige lust Scheu selbst. Die beiden Verfasser waren bemüht, dem Kurzgeschichtenthema
Das Historische Museum der Stadt Wien zeigt in der Sonderausstellung „Das Wiener Bürgerliche Zeughaus — Barock und Klassizismus“ eine sehr sehenswerte Auswahl der großen Bestände, deren kulturhistorischer Wert in aller Welt anerkannt ist. An den prägnantesten Beispielen wird die Bewaffnung der Bürgerlichen Wehrorganisation aufgezeigt, vom geschwärzten eisernen „Schützenhäubel“ der Epoche des Dreißigjährigen Krieges über Reiterkürasse der Türkenzeit, Helmbarten, Büchsen und blanke Waffen bis zu der gewaltigen Pelzmütze des biedermeierlichen Bürgergrenadiers. (Damals
Im Theater der Courage gastierten für einige Abende „Die Ko-mödianten“, eine Gruppe ambitio-nierter junger Leute, unter Führung des Autors Conny Hannes Meyer. Sie brachten eine Szenenfolge unter dem Titel „Trommeln und Disteln“, geschrieben und inszeniert vom Herrn Prinzipal — man darf ihn füglich so nennen. „Die Komödianten setzten sjch die Schaffung eines Bewegungstheaters epischer Form zum Ziel“, heißt es im Programmtext. Wie sieht so etwas nun in der bühnenmäßigen Realisierung aus? Es ist eine Mischung von Pantomime. Rezitation und Brettl, untermalt durch
In Jean Genets beiden großangelegten Einaktern „Unter Aufsicht“ und „Die Zofen“, die zur Zeit im Theater „Das Experiment“ laufen, erscheint die so oft bewunderte, an die großen Vorbilder der französischen Klassiker gemahnende dichterische Sprachgestaltung des Autors von einer prävalenten komplexerfüllten Autobiographik zurückgedrängt. Genet verbüßte lange Gefängnisstrafen und macht aus seinen ins Kulthafte gesteigerten homoerotischen Neigungen kein Hehl. In den beiden Stücken zeigt er, wie der Schwächling, der kleine schäbige Dieb und das hysterische Geschwisterpaar
„Ist der Fredi da? fragt ein junger Mann im Gedränge bei der Garderobe des kleinen Theaters, das sich in einem Miethaus in Alt-Ottakring etabliert hat. Freilich ist der Fredi da, alle sind da, die Verwandten und Bekannten der Mitwirkenden und die Nachbarn aus dem ganzen Viertel. Sie sind doch gespannt, was das „Theater am Samstag“, nach den Worten seines bemühten Organisators und und Leiters, Franz Ibaschitz, „mehr als ein Theaterverein und weniger als eine Kleinbühne“, an Talenten zu bieten hat. Nun, der Außenstehende merkt zunächst, daß hier viel Idealismus am Werke ist, um
Anläßlich der Eröffnung ihrer 16. Spielzeit lud die Burgenländische Landesbühne zu einer Aufführung im Josefsaal ein. Das Ensemble bespielt das ganze Burgenland, von Eisenstadt bis zu den kleinen Orten im Seewinkel, und unternahm auch Tourneen nach auswärts. Mit dem „Verschwender” (Regie: Otto Löwe) hatte der rotgoldene Thespiskarren in Westdeutschland Erfolg. Seit Beginn ihres Wirkens steht die Landesbühne unter der Leitung von Direktor Otto Kery, der auch die Forchtensteiner Burgspiele begründete, die allerdings mittlerweile an andere Veranstalter übergingen. Doch Kery und
Die Maßstäbe für die Sezessionsausstellung „Der Gegenstand in der österreichischen Malerei und Plastik“ werden von zwei hervorragenden frühen Bildern Herbert Boeckls gesetzt. Der „Kopf“ aus dem Jahre 1921, aus breiten Farbströmen gebildet, hat Leben und magische Überwirklichkeit, das „Pflaumenstilleben“ klassische Haltung und Verbindung zum Geist der Tradition; beide Bilder sind vitale und doch subtile Malerei. Mit Bedauern muß gesagt werden, daß Kokoschkas „Blumenstilleben“ von 1960 einen Tiefpunkt der in den letzten Jahren sich zeigenden Auflösung andeutet. Die