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Stille Empörung ist zu wenig

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Jeden Tag neue Berichte über Kindesmorde in Belgien und anderswo, Vergewaltigungen der eigenen Töchter in Wien und andere grausame Sexualverbrechen: Die Bürger sind alarmiert. Was sollen sie tun?

Hinschauen, wo es nötig ist, meinen die Experten. Das hilft auf jeden Fall mehr als die stille Empörung vor dem Fernsehschirm. Hinschauen etwa dann, wenn ein Nachbarkind auf einmal so auffallend still ist, an Sprachoder Eßstörungen leidet, sich aggressiv verhält oder Drogen konsumiert.

Ein Blick auf die Statistik gibt wenig Hoffnung: zwar gab es 1977 noch 989 Verurteilungen wegen „Vergehen gegen die Sittlichkeit”, 1995 registrierte man hingegen „nur” mehr 579. Über die Dunkelziffer läßt sich naturgemäß nur spekulieren.

Im Justizministerium berät derzeit eine Expertengruppe Maßnahmen, um Bückfälle von Se-xualtätem zu verhindern. Mit einem juristischen „Trick” überlegt man, die Entlassenen verpflichtend einer Therapie zuzuweisen. Wird der Täter vor Ende der vollen Haftzeit entlassen, würde eine rechtliche Grundlage dazu bestehen.

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