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Den Korenplan erfüllt

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Die waehstumispolitisohen Maßnahmen der Bundesregierung und die Richtlinien des Korenplanes teilten der österreichischen Investiltions-kredit Aktiengesellschaft eine wichtige Rolle zu. Nach einer mehr als zehnjährigen Entwicklung seit der Gründung des Institutes, während der die Bank eine wichtige und gefestigte Position im kreditpolitischen, Geschehen unseres Landes erlangt haitte, wurde dieses Institut zur vermehrten Mitwirkung an der In-vestitionsflnanizierung und Strukturbereinigung der österreichischen Industrie ausersehen Das Grundkapital der Gesellschaft war im vergangenen Jahr verdoppelt worden — es ist auf 200 Millionen Schilling gestiegen. Im Einvernehmen mit den bisherigen Aktionärsgruppen wurde diese Kapiital-erhöhung in der Art durchgeführt, daß auch der Sparkassensaktor, der Bereich der Raiffeisenkassen und das Kreditinstitut der Arbeitoeh-marorganisationen zur Zeichnung der jungen Aktien eingeladen wurden. Es sind damit nahezu alle Gruppen der Kreditwirteahaft an der österreichischen Investiitions-krediit AMienigeseBsdhaßt beteiligt. Das Jahr 1968 ist mit der Schaffung der — als Folge der Kapitalverbreiterung — bedeutend erhöhten Kreditvergabekapazität wohl als das wichtigste Geschäftsjahr seit Bestehen Ides Instituts zu bezeichnen. Das laufende Geschäft spielte sich, dem Trend der Konjunkturentwicklung in Österreich gemäß, in ruhigen Bahnen ab. Die Expansionsrate des Instituts blieb durch die Rückläufigkeit der industriellen Investitionen des vergangenen Jahres nicht ganz unbeeinflußt. Das Kreditgeschäft der Bank konnte jedoch auch 1968 ausgeweitet werden, obwohl die industrielle Investitionstätigkeit hinter den Ergebnissen des Vorjahres zurückblieb. Im Berichtjahr wurden insgesamt 29 Kreditverträge mit einem Volumen von 270 Mio. S abgeschlossen, die der Mitfinanzierung von Investitionsprojekten in der Größenordnung von 825 Mio. S dienten. Schwerpunkte der Investitionstätigkeit, die das Institut 1968 betreute, lagen ziemlich gleichmäßig in drei Branchen, und zwar in der Papierindustrie, der Stein-, keramischen- und Glasindustrie und der Eisenerzeugenden Industrie. Nach Bundesländern lieglt im Berichtsjahr — gemessen an den vergebenen Krediten — Niederösterreich an erster Stelle vor der Steiermark, Wien und Oberösterreich,

Mit Abschluß des Jahres 1968 halt das Institut der österreichischen Wirtschaft insgesamt knapp 3 Milliarden S an Investitlonskrediten für Investiltionsprojekte von mehr als 9 Milliarden S zur Verfügung gestellt. Die Bank hat damit an der gesamten Fremdflnanzierung der Investitionen der österreichischen Industrie innerhalib von 10 Jahren einen Anteil von etwa 15 Prozent, in den Jahren ab 1965 liegt dieser Prozentsatz jedoch beträchtlich höher. Eine Aufgliederung des Kreditgeschäftes nach der Kirediithöhe und Laufzeit zeigt, daß nach wie vor der Schwerpunkt der Finarazie-rungstätigkeit der österreichischen Investitionskrediit Aktiengesellschaft beim industriellen Großkrediit von mehr als 20 Mio. S liegt; 46% der Gesamtkredite wurden in diesem Bereich vergeben. Die durchschnittliche Kreditlaufzeit ist in den letzten Jahren etwas rückläufig gewesen. Eine Ursache dieser Entwicklung liegt in dar Tatsache, daß in zunehmendem Maß die wirtschaftliche Nutzungsdauer industrieller Anlagegüter geringer wird. 50 Prozent der gewährten Kredite haben eine Laufzeit von fünf bis zehn Jahren, die gewogene durchschnittliche Kre-ditlaufzeit liegt bei 8,5 Jahren. Die Mitwirkung der österreichischen Investlitionskredit Aktiengesellschaft an Neugründungen und Betriebsvergrößerungen (Kapazitätsausweitung von mehr als 50 Prozent) hat zur Schaffung von rund 10.500 neuen Arbeitsplätzen in ganz Österreich geführt.

Die Lage der österreichischen Wirtschaft, insbesondere der österreichischen Indusitrie im Hinblick auf ihre mögliche zukünftige Stellung auf einem europäischen Großmarkt, und die daraus abzuleitenden Investitionsbedürfnisse lassen eine Ausweitung des Aufgabenbereiches der österreichischen Investitionskredit Aktiengesellschafit annehmen. Nach der Investitionspause der Industrie der letzten Jahre wird für die nähere Zukunft eine beträchtliche Steigerung der Expansions-rate der industriellen Anl&gednvesti-tionen erwartet. Aus der Anzahl und der Gewichtigkeit der an das Institut herangebrachten Projekte kann geschlossen werden, daß diese Erwartung richtig ist. Das Institut hat nach der Aufbauperiode im ersten Jahrzehnt seiner Tätigkeit und der im Berichtsjahr durchgeführten Verbreiterung seiner Ka-piitalbasis eine Größenordnung erreicht, die es ihm ermöglicht, die erwarteten größeren Finanzierungsaufgaben zu bewältigen.

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